In Labuan Bajo verbrachten wir einen Tag und gingen mit der Uber Tauchschule tauchen. Wir sahen 2 Mantas, Schildkröten, Korallen und viele Fische. Es war wunderschön vor der Rinca Insel zu tauchen. Am Nachmittag machten wir einen kurzen Besuch auf Rinca. Dort gibt es die letzten Drachen, die Komodo Warane. Das sind bis zu 3 Meter lange Tiere, welche ein Gift absondern um ihre Beute zu erlegen. Auch als Mensch will man da nicht zu nahe treten. Man wird extra von 2 Guides begleitet, damit man ja nicht auf dumme Gedanken kommt.
Nun stand km zurücklegen auf dem Programm. Wir wollten schliesslich rechtzeitig in Dili sein, um den Container von Kevin und Joe mitzubenützen. Wir fuhren also von Labuan Bajo in einem Tag nach Ende. Flores ist eine landschaftlich tolle Insel. Die Strassen sind sehr gut ausgebaut und man fährt Kurven über Kurven. Ich genoss es sehr, dass man mal wieder richtig zügig fahren konnte, da es deutlich weniger Tiere und Leute auf den Strassen hatte. Am nächsten Tag kreuzte dann aber nach all den Tagen in Indonesien, wiedermal ein Huhn unseren Weg. Dieses Mal ging es aber leider nicht glimpflich aus für das Huhn… Nach dem ich es touchiert hatte, fuhr auch Thomas noch drüber. Das gab dann wohl Suppenhuhn zum Nachtessen. Es ist aber zum Glück das einzige Mal, wo wir in all diesen Monaten überhaupt irgendwas angefahren haben 😉
In Larantuka angekommen, versuchten wir herauszufinden, wann denn die Fähre nach Kupang, Timor fährt. In Indonesien ist es so, dass man immer vor Ort sein muss, um an Informationen zu gelangen. Wir hatten im Vorfeld mehrmals und auf verschiedenen Wegen versucht herauszufinden, wie oft und an welchen Tagen diese Fähre denn nun fährt. Aber das ist unmöglich. Die Leute haben einfach keine aktuellen Informationen. Vor Ort erfuhren wir dann, dass die Fähre am nächsten Tag, Freitag um 7 oder 11 Uhr fährt. Ok, am nächsten Tag standen wir kurz vor 7 am Fährhafen und erfuhren dann, dass sie tatsächlich erst um 11 fährt und die Tickets um 8 Uhr gekauft werden können. Die Wartezeit war kurzweilig, denn wir konnten mit Indonesier plaudern und sobald wir das Ticket kauften, konnten wir auch schon unsere Bikes auf die Fähre verladen. Im Vorfeld hörten wir viele Horrorstorys von dieser Fähre. Dass es bis zu 15h dauern kann, die Fähre in sehr schlechtem Zustand sei, zum Teil starker Wellengang herrscht und dass man kaum Platz hätte um vernünftig zu sitzen oder schlafen. Wir hatten mal wieder Glück. Die Fähre schien neueren Datums zu sein und wir konnten uns auf dem Oberdeck ausbreiten. Die Crew organisierte uns sogar Kissen, so dass wir auf den Bänken schlafen konnten. Die Fähre legte kurz vor 12 Uhr schliesslich ab, und wir erreichten Kupang um 1 Uhr in der Nacht.
Nach einer kurzen Nacht deckten wir uns im Supermarkt mit allerlei Putzzeugs ein, da es hier viel günstiger ist, als in Dili. Um die australische Quarantäne Inspektion erfolgreich zu passieren, muss alles sauber sein. Wir fuhren durch Timor bis nach Atambua, wo wir nochmals übernachteten. Nun ging es los zur Grenze Motain. Die Ausreise aus Indonesien verlief kurz und schmerzlos. Wir hatten beide unsere Austrittskarte verloren und kurzerhand wurde eine neue Organisiert und wir bekamen den Austrittsstempel. Ein Zöllner führte uns mit seinem Scooter über das Gelände zum Zollamt, unsere Carnets wurden gestempelt und schon waren wir im Niemandsland zwischen den Grenzen. Die Einreise in Osttimor verlief ähnlich. Die Leute waren zwar nicht ganz so nett wie in Indonesien, aber trotzdem Hilfsbereit. Da wir ja nicht ganz sicher waren, ob die Einreise nun wirklich ohne das „Visa Application Authorization“ klappen würde, waren wir gespannt. Auf der offiziellen Immigration Service Homepage steht, dass man solch ein Formular im Voraus organisieren müsse und das ganze online beantragen kann. Dann erhielte man damit an der Grenze ein Visum für 30$. Das taten wir auch ca. 2 Wochen im voraus, aber erhielten nie eine Rückmeldung. Wir probierten diverse Telefonnummern aus, bis wir dann endlich mal mit jemanden reden konnten, welcher uns sagte, dass wir ohne dieses Formular einreisen könnten, da die Schweiz dem Schengenraum angehörig ist und es ein spezielles Abkommen gäbe, so dass man ohne Visa einreisen könne und an der Grenze einen Stempel für 90 Tage erhalten würde. Ok, wir wussten bereits, dass das gilt, wenn man via Flugzeug einreist, aber dass das nun doch auch für Überland Einreisen gelten sollte, war neu.
An der Grenze wurden wir dann gefragt, ob die Schweiz zur EU gehöre und wo das Land liege. Wir sagten einfach, dass die Schweiz in der Mitte von Europa sei. Der Immigration Officer schaute einige Minuten auf eine Landkarte, und gab uns dann den Stempel für 90 Tage. So einfach war das 🙂
In Ost-Timor angekommen, fuhren wir direkt nach Dili. Dort fingen wir sogleich mit dem putzen unserer Ausrüstung an. Es stellte sich heraus, dass SDV, die Firma, welche unsere Motorräder nach Darwin verschiffen soll, uns genau 2.5 Tage Zeit gibt, bis wir alles in den Container stellen müssen. Tja die Australische Quarantäne Inspektion gilt als sehr streng, was die Sauberkeit eingeführter Güter angeht. 2.5 Tage für 2 Motorräder und all unser Equipment ist sehr taff. Zum Glück wussten wir von Joe und Kevin, dass man beim lokalen Ford Händler die Gelegenheit bekommt um die Motorräder zu waschen. Die Leute dort waren wahnsinnig hilfsbereit, versorgten uns mit Werkzeug und allem was uns fehlte und halfen uns zum Teil sogar noch putzen. Der Eigentümer verlangte von uns als Gegenleistung einzig ein Foto mit unseren gereinigten Motorrädern und seinen Angestellten. Wahnsinn dass es solche netten Leute gibt!
Mit SDV machten wir aber leider keine so guten Erfahrungen. Es stellte sich heraus, dass der unterschrieben Kostenvoranschlag, welcher Kevin und Joe mit SDV abgeschlossen hatten, fehlerhaft war. SDV vergass 3(!) Positionen aufzuführen, wodurch 900$ zu wenig berechnet wurden. Ok ein Fehler kann passieren, aber gleich 3?! Nach einigen Diskussionen wollten wir den Fehlbetrag Fifty-Fifty mit der Firma aufteilen. Diese bestanden aber auf den Gesamten Betrag. Es sei ein Fehler passiert und wir müssten für den ganzen Betrag aufkommen, ansonsten würden sie unseren Container nicht mitnehmen. Wir hatten Null Chance zum verhandeln, denn alle vier Motorräder waren bereits im Container und die Carnets ausgestempelt. Ich bin ab so einem Verhalten einer internationalen Firma geschockt. Der Angestellte übernahm dann auf seine Kappe 200$. Es kann doch nicht sein, dass ein beidseits unterschriebenes Papier nichts gilt und man dann als Kunde noch für den Fehler der Firma selber aufkommen muss?! Nunja wir hatten keine Wahl, denn wir wollen endlich nach Australien. Nun hoffen wir, dass der Container tatsächlich am 3. Juni abgeholt wird und wir unsere Motorräder 2 Tage später in Australien in Empfang nehmen können 🙂