Dez 27

Letzte Tage in Neuseeland

Meine letzten Tage auf meiner Weltreise wollte ich mit Freunden verbringen und nicht mit Sightseeing. Daher fuhr ich nochmals in den Norden zur Golden Bay, wo Joe wohnt. Hier traf ich auch auf Liam, welchen ich am HU-Meeting in Indonesien kennen gelernt habe (er war damals mit einem Australischen Postibike, 110cc unterwegs). Er kam mit seiner Freundin Mira ebenfalls ein paar Tage zu Joe. Da Liam und ich momentan ohne Motorräder unterwegs waren, lieh uns Joe seine Suzuki und Honda. So machten wir einen Ausflug zur schönen Totaranui Bucht im Abel Tasman Nationalpark. Auf dem Rückweg fuhren wir dann einen Berg hoch, wo wir einige kleinere Bach Durchfahrten und noch mehr Schotter hatten. Zu Oberst hatten wir dafür eine sehr schöne Aussicht auf verschiedene Buchten. Es machte extrem Spass nach einigen Wochen Mietauto fahren, wieder mal über kurvige Schotterstrassen mit dem Motorrad zu fahren. Ich merkte erst da, wie ich mein Motorrad eigentlich vermisste…

Zwei Tage später nahm ich Liam und Mira mit nach Christchurch, da sie auch von dort aus mit dem Flieger, Neuseeland verlassen wollten. Auf dem Weg in die Stadt machten wir Halt bei den Maruia Hot Springs und gönnten uns ein bisschen Entspannung in den heissen Bädern. In Christchurch kann man nach wie vor die Auswirkungen der Erdbeben sehen. Es hat überall Baustellen und provisorische Bauten in Containern. Die Erdbeben von 2010 und 2011 hatten zahlreiche Gebäude schwer beschädigt oder zerstört. Damals wurde der Notstand ausgerufen, Nahrungsmittel rationiert und der Internationale Flughafen geschlossen.

Leider hiess es dann Abschied nehmen und ins Flugzeug steigen um die lange Heimreise in die Schweiz anzutreten. Ok so lange war die Heimreise dann doch nicht. 24 Stunden in diversen Flugzeugen im Gegensatz zu 1.5 Jahren auf dem Motorrad, erscheint einem dann doch relativ kurz 😉 Die Schweiz empfing mich mit Schnee und kühlen Temperaturen. Nach 30 Grad in Neuseeland ein rechter Temperaturschock. Der Empfang von meiner Familie, Freunden und Verwandten am Flughafen, war aber um so wärmer. Es ist schön, dass man nach so langer Zeit fern von zu Hause so herzlich Empfangen wird 🙂

Die Motorräder wurden in der Zwischenzeit von Sydney, Australien nach Zürich mit dem Flieger verschickt und kamen 2 Tage nach mir an. Das Stempeln des Carnet de Passages und die Abwicklung der Flughafen Gebühren stellte sich als unkompliziert heraus und hatte ich innerhalb 15 Minuten erledigt. Da Thomas ja noch in Neuseeland beim Wandern ist und ich nicht 2 Motorräder gleichzeitig abholen konnte, organisierte ich den Transport der Motorräder vom Flughafen direkt zu Thomas Eltern nach Hause, was ebenfalls sehr gut funktionierte. Als meine XT wieder fahrtüchtig war (die Batterie war nach 7 Wochen Stillstand tot), liess ich es mir nicht nehmen, eine kleine Ausfahrt mit meinem XT zu machen. Trotz nur 5°C Aussentemperatur und Regen, machte es extrem Spass wieder auf meinem Motorrad zu sitzen 🙂

Einige Zahlen nach 1.5 Jahren Reise mit den Motorrädern:

Silvia Thomas
Allgemein
Kilometer 59’106 75’700 Thomas war 3 Monate alleine unterwegs, da ich wegen meinem Armbruch aussetzen musste.
Länder 22 27
Reifen 9 12 Wir fahren wenn möglich Mitas E07, da diese Reifen extrem lange halten.
Reifenpannen 1 3
Rahmenbrüche 1 0
Knochenbrüche 1 0
Käferbedingte Ruhetage 3 7.5 Totalausfälle, kein Motorradfahren möglich
Maximale Höhe 4655m 5360m
Maximale Tiefe -30m -30m Tieftauchgang
Maximale Umgebungstemperatur 48°C 48°C Im Iran
Minimale Umgebungstemperatur 5°C 0°C geschätzt
Motorradtransporte
 Schiff 16 16
 Flugzeug 2 1
Lastwagen 3 1
4 x 4 1 0
Technisches
 Antriebsketten 2 3
Lenkkopflager Sets 0 3
Radlager Sets (hinten) 1 3
Verbogene Lenker 0 1
Ölwechsel 5 7
Luftfilterwechsel 2 5
Verbogene Alukoffer 3 0
Sonstige durch Unfall zerstörte Teile 7 0
Sonstige durch Defekt zerstörte Teile 2 4 Inkl. 1 Garmin Navi bei Silvia
Verlorene Nummernschilder 1 0
Verschlissene Fake Nummernschilder 2 0

Dez 24

Schöne Feiertage!

Dez 07

Neuseeland Südinsel

Auf dem Weg zum Franz Joseph Gletscher, führte die Strasse der Küste entlang. Diese ist unglaublich schön und wild. Hier sieht man auch spezielle Gesteinsformationen, die Pancake Rocks. Wieso diese Felsen übereinander gelagerte Schichten haben, so dass sie wie Pancakes aussehen, soll laut einem Schild, für die Geologen nach wie vor unklar sein. Interessant sahen sie trotzdem aus.

Beim Franz Joseph Gletscher entschied ich mich, die Wanderung hinauf zum Roberts Point zu machen. Es geht über einige schmale Hängebrücken und über Felsen und Geröll mit einigen Kletterpartien hinauf auf 605m, wo man eine wunderbare Sicht auf den Gletscher hat. Dort angekommen, traf ich einen Italiener und zwei Deutsche. Schon lustig, dass man so weit reisen kann und dann Leute aus den Nachbarländer trifft. Dieser Gletscher ist ca. 10 km lang. Er entstand, da zwei tektonische Platten hier aufeinander treffen und so ein hohes Gebirge entstand, welches die idealen Bedingungen für einen Gletscher bot. Früher reichte der Gletscher sogar bis ans Meer.

Der Fox Gletscher war für mich ein bisschen weniger Spektakulär, da man nicht so Nahe an den Gletscher laufen kann. Er schiebt viel Gestein auf dem Eis vor sich her und erscheint daher nicht weiss, sondern grau.

Als ich in Wanaka ankam, war ich erst Mal erschrocken. Das Dorf war überlaufen mit Leuten! Man fand nicht einmal einen Parkplatz, alles war zuparkiert. Offensichtlich hat die Hochsaison begonnen in Neuseeland und hier in Wanaka und in Queenstown sammeln sich nun die Touristen. Hochsaison heisst auch, dass man als allein Reisende plötzlich den doppelten Preis für das campieren zahlen muss. Denn die Betreiber der Campingplätze sagen sich, dass sie den Platz, welcher ja eigentlich Platz für 2 Leute bietet, garantiert vergeben können und daher muss man als Alleinbenützer auch den Preis für 2 Leute zahlen. Zum Glück fand ich doch immer einen Campingplatz, der noch nicht auf Hochsaison umgestellt hat und ich kam billiger davon. Um dem ganzen Trubel zu entfliehen, wanderte ich hinauf auf den Roys Peak. Ich wollte lieber Natur als zu viele Leute um mich. Die Route führte mich, steil Bergauf auf den 1578m hohen Berggipfel. Ich wurde belohnt mit einer so schönen Aussicht, dass ich gleich 1,5h oben blieb. Es gab kaum Wolken, die Sicht war so klar, einfach ein Traum. Obwohl ich früh (6:40Uhr) los wanderte, war es im unteren Teil schon extrem heiss, da die Sonne nur so hinunter brannte. Als ich dann kurz vor Mittag wieder unten war, kamen mir viele Leute entgegen, die keinen Sonnenschutz dabei oder sogar nicht mal Wasser dabei hatten und 2h Stunden steil bergauf wandern wollten. Da kann ich nur den Kopf schütteln, denn inzwischen war es 30 Grad warm und die Sonne schien unerbärmlich vom Himmel. In Queenstown lief ich dann noch früher los (6:15 Uhr), um den Ben Lomond Gipfel zu erreichen. Einerseits um der Hitze zu entgehen und andererseits dem Massentourismus. Denn es gibt eine Gondel, mit welcher man die ersten ca. 600 Höhenmeter überwinden kann. Natürlich wählen viele diesen einfacheren Weg. Aber wenn ich einen Gipfel erklimme, dann schon von ganz unten 😉 An diesem Tag, war ich die erste Frau, oben auf dem 1748m hohen Gipfel. Vor mir waren nur zwei Typen oben, welche den Sonnenaufgang sehen wollten. Leider war zu Oberst die Sicht auf Queenstown durch Wolken verdeckt. Es kam aber ein Rentner kurz nach mir Oben an, mit welchem ich mich unterhalten konnte und so verging die Wartezeit auf eine Unverdeckte Sicht im Nu. Es stellte sich hinaus, dass der Mann, ein pensionierter Tierarzt ist, in Queenstown lebt und jede Woche 1 Mal auf den Gipfel steigt um seinen Kaffee zu trinken. Hut ab vor so einer Leistung in dem Alter! Nach einer Stunde lichteten sich die Wolken und man hatte eine wunderschöne Rundumsicht auf Berge und Seen. Queenstown ist bekannt für Adrenalin-Kick Sportarten. Nahe bei der Stadt soll von der Kawarau Brücke der erste Bungy Jump Weltweit vor 27 Jahren gemacht worden sein. Ich schaute mir das ganze Spektakel aus der Nähe an, was sehr unterhaltsam war. Man kann sich 43 Meter an einem elastischen Seil in die Tiefe stürzen. Mir war das aber nicht 285NZ Dollars wert. Viel zu teuer für ca. 2 Sekunden freier Fall 😉

Ich machte lieber eine Kajak Tour im Fjordland Nationalpark beim Milford Sound. Hier kann man in einer kleinen Gruppe von je 4 Kajaks und einem Guide eine ca. 4 Stündige Tour übers Wasser machen. Da es 2er Kajaks waren, hatte ich das Vergnügen mit einem Griechen das Kajak zu teilen. Er sass hinten, wo die Steuerpedale waren. Trotz Regen war es sehr lustig mit ihm, da das Kajak nicht immer machte, was er oder ich wollten 😉 Neben 2 grossen Wasserfällen sahen wir auch einige Pinguine nur ca. 3 Meter von uns entfernt in einer Gruppe schwimmen und ein Seelöwe ca. 2 Meter entfernt, welcher sich hin und her rollte, um seine Verdauung in Schwung zu bringen. Durch die grossen Touristen Schiffe, welche ebenfalls Touren auf dem Milford Sound anbieten, gab es Teils grosse Wellen, was aber das ganze nur interessanter machte. Ich bin auf jeden Fall froh, habe ich mich für die Kajak Tour und nicht für die Schiffs Tour entschieden 🙂

Von Te Anau aus, machte ich dann doch noch eine Schiffs Tour. Einige Neuseeländer haben mir die Tour zum Doubtful Sound empfohlen, da es schöner und weniger touristisch sein soll. Man fährt mit einem Schiff zuerst über den Manapouri See zu einem Kraftwerk, nimmt dann den Bus bis zum Doubtful Sound und besteigt wiederum ein Schiff um dem Fjord entlang bis zum Meer zu fahren. Da ich mich für die frühe Tour, welche bereits um 6:15 Uhr los geht, entschied, waren wir gerade mal 7 Leute! Wir hatten ein Schiff für 45 Leute ganz für uns allein. Das war ein grosses Plus für mich, da man so die Landschaft viel mehr geniessen kann und eher mit anderen Leuten in Kontakt kommt. Der Kapitän des letzten Schiffes nahm sich dann auch Zeit um mit jedem einzelnen Passagier ein Gespräch führen zu können. Da wo der Doubtful Sound ins Meer fliesst, sieht man die Grenze durch einen deutlichen Farbunterschied. Hier gibt es eine Insel, wo es sehr viele Seelöwen hat, wo sich den Tag durch Sonnen und von der Fischjagd erholen. Es war sehr schön diese Tiere mal in freier Wildbahn und nicht nur im Zoo zu sehen.

Von Te Anau fuhr ich ganz in den Süden der Südinsel zum Bluff. Hier soll Thomas Wanderung nach 3000km Enden. Fälschlicherweise wird immer angenommen, dass dies der südlichste Punkt der Südinsel sei. Ist es aber nicht. Es ist der Slope Point. Nahe dieses Punktes gibt es die Curio Bay. Hier sah ich mir den versteinerten Wald an. Dies ist einer der umfangreichsten fossiler Wälder aus der Jura Zeit. Er erstreckt sich von der Curio Bay bis zum Slope Point. Es soll in dieser Bucht auch Hector Delphine und Gelb-äugige Pinguine geben, welche beide sehr rar sind. Leider hatte ich kein Glück sie zu sehen. Da es regnete, blieb ich auch nur ca. 1 Stunde dort und fuhr dann weiter durch die Catlins nach Owaka. Diese Region ist eher dünn besiedelt und besteht aus vielen grünen Hügel und Unmengen an Schafen und Kühen.

Am nächsten Tag hatte ich eine lange Strecke vor mir. Ich fuhr Nordwärts ins Landesinnere zum Pukaki See und weiter zum Mount Cook (Aoraki). Mit 3724m Höhe ist es der höchste Berg Neuseelands. Der Berg ist nach dem Seefahrer James Cook benannt, welcher als Erster Neuseeland umfahren und für Grossbritannien besiedelt hat. Der Tasman Gletschersee beim Mount Cook ist leicht mit dem Auto zu erreichen und nach einem kurzen Fussweg auf einen Hügel, hat man eine wunderbare Sicht auf den Gletscher und den See. Via Hooker Tal, gelangt man zu Fuss zum Mueller See und dann Hooker See, welche auch Gletscher Seen sind. Die Sicht von hier auf den Mount Cook war spektakulär. Nach ca. 1,5 Stunden laufen in segnender Hitze, war ich froh, konnte ich meine Füsse im eiskalten See abkühlen. Es trieben sogar Eisschollen im See vor sich hin, so kalt war es.

Am Morgen hielt ich kurz in Pukaki, wo man Lachs Essen kann. Dieser Lachs wird in einem Fluss, welcher vom Gletscher gespeist wird, gezüchtet. Schmeckt sehr gut! Über den Arthurs Pass gelangte ich wieder an die Westküste der Südinsel, wo ich mir in der Nähe von Westport nochmals Seelöwen anschauen konnte. Vom Cape Foulwind kann man einen Weg zur Tauranga Bucht laufen, wo man die Tiere dann sehen und hören kann. Es gab dort sogar ganz junge Seelöwen, welche man beobachten kann. Da das Wetter momentan so toll ist (nur Sonne, keine einzige Wolke am Himmel), entschied ich mich einen Campingplatz am Meer zu suchen. Diesen fand ich dann etwas abseits der Hauptstrassen beim Mokihinui Fluss, welcher ins Meer mündet. Hier gibt es einen gemütlichen Campingplatz mit grünen Wiesen, direkt am Meer, wo ich nun sitze und diesen Blogeintrag geschrieben habe.

Dez 02

Kahurangi Nationalpark (22. – 24.11.17)

Auf der Südinsel angelangt fuhr ich nach Takaka. Dort Arbeitet Joe, welchen wir auf unserer Reise mit dem Motorrad in Indonesien kennengelernt und mit ihm nachher den Schiffscontainer von Dili (Osttimor) nach Darwin (Australien), geteilt haben. Er arbeitet für das DOC (Departement of Conservation), welche die Natur und Tiere schützen und pflegen, Hütten und Campingplätze unterhalten und Informationen für Touristen und Lokale auf dem Internet zur Verfügung stellen. Er hatte gerade einen 2 Tägigen Einsatz im Kahurangi Nationalpark vor sich, wo er zu einer abgelegenen Hütte musste um einige Arbeiten dort zu verrichten. Der Weg dorthin ist nur bei Ebbe passierbar, da man einige Meer/Fluss Durchquerungen machen muss. Wir hatten 2 Motorräder und ein Amphibien-Fahrzeug dabei. Zuerst fuhren wir mit 2 Pick-up’s, wo unser Equipment aufgeladen war, auf einer Schotterstrasse zum Turimawiwi River, wo die Strasse endete. Danach ging es an den Strand. Joe und sein Kollege fuhren die Motorräder und ich fuhr im Amphibien-Fahrzeug mit 2 anderen Arbeitskollegen von ihm mit. Die erste Wasserdurchquerung des Turimawiwi River war schon mal spannend. Unser Fahrzeug steckte im losen Sand, Mitten im Wasser fest. Wir wurden bis zu den Knien nass, da wir ins Wasser springen mussten um das Fahrzeug anzuschieben. Die Durchquerung des Big Rivers war sogar noch herausfordernder. Wir waren ca. 1.5h vor dem tiefsten Stand der Ebbe dran und hatten keine Lust zu warten. Unser Anhänger wurde geflutet, da es so tiefes Wasser war. Da wir uns wieder festfuhren mussten wir unser Fahrzeug wieder anschieben. Dieses Mal wurden wir aber bis auf die Unterhose nass, da es tiefer war und die Räder beim durchdrehen Wasser von sich spritzen. Schlussendlich gelangten wir aber ans andere Ufer. Joe hatte da weniger Glück. Mit dem Motorrad ist es nicht einfach, wenn es tief ist und es sehr weichen Untergrund im Wasser hat. Sein Motorrad fiel nach der Hälfte der Strecke ins Wasser. Da der Motor nicht mehr ansprang mussten wir es ans Ufer schieben. Nach dem das halbe Motorrad auseinandergenommen wurde um zu schauen, wo das Problem lag (Tank weg, Luftfilter ausdrücken, Zündkerze checken), sprang das Motorrad immer noch nicht an. Nun wurde es auf das Hinterrad gestellt und siehe da, das Wasser floss nur so aus dem Motorrad raus. Aber es nützte alles nichts. Schlussendlich wurde es mit einem Seil am Amphibien-Fahrzeug festgemacht und umhergezogen um so evtl. den Motor starten zu können. Nach ca. 1 h klappte das dann tatsächlich auch und die Fahrt ging weiter (inzwischen wäre die Wasserdurchquerung um vieles einfacher gewesen, da der Wasserstand viel tiefer gewesen ist ;)). Nach einem kurzen Stück über Steine, Felsen und Strand, gelangten wir zur DOC Hütte des Leuchtturms. Alles war überwuchert. Das Gras stand hüfthoch und überall gab es Spinnweben. Es war höchste Zeit diesen Ort wieder in Schuss zu bringen. Wir blieben 2 Nächte und einen Tag dort. Nachdem wir Fenster, Böden, Feuerstelle, Toiletten, Dachrinnen etc. geputzt hatten und das Gras um das Haus gemäht war, sah es wieder bewohnbar und gemütlich aus. Wir genossen den letzten Abend mit einem wohlverdienten BBQ. Es war gut zu sehen, was die DOC Angestellten alles leisten müssen um solche Orte in Stand zu halten. Je nach Campsites/ Hütten sind sie entweder gratis oder man muss ca. 13 NZ Dollar zahlen um dort zu Übernachten, was so gut wie nichts ist und doch gibt es immer wieder Leute die nicht zahlen. Auf dem Rückweg warteten wir dieses Mal, bis wirklich der tiefste Stand der Ebbe erreicht war. Ich durfte mit Joes Motorrad am Strand entlang zurückfahren, was unglaublichen Spass gemacht hat 🙂

Ich blieb noch einen Tag länger bei Joe zu Hause und ging die Gegend erkunden, denn er wohnt an einem sehr schönen Ort bei der Golden Bay. Hier gibt es Traumstrände mit extrem klaren Wasser. Danach ging meine Entdeckungsreise der Südinsel Neuseelands wieder alleine weiter.

Nov 25

Neuseeland Nordinsel (8.11.-20.11)

Mit dem Mietauto fuhren wir in 2 Tagen von Auckland zum Cape Reinga, dem nördlichsten Punkt des Festlandes Neuseelands, wo Thomas Wanderung anfängt. Die Fahrt hinauf genoss ich, gab es doch viele Kurven durch grüne Hügel. Was mit dem Motorrad toll ist, ist auch mit dem Auto toll. Am Freitag Morgen war es dann soweit und die grosse Wanderung begann. Nach dem obligatorischen Foto beim Leuchtturm, dem Start der Wander-Strecke, verabschiedeten wir uns und jedes ging seinen Weg.

Unsere Wege trennten sich, da Thomas noch ein bisschen mehr Abenteuer braucht als ich. Ich werde im Dezember zurück in die Schweiz kehren und Anfang 2018 wieder mit Arbeiten beginnen. Irgendwie muss ja jemand nach so langer Zeit wieder mal Geld verdienen 😉

Da wir nun getrennt unterwegs sind, gibt es neu 2 Seiten zur „Aktuellen GPS-Route“. Eine für Thomas und eine für mich. Wir werden aber beide weiterhin Beiträge im Blog veröffentlichen.

Als Erstes führte mich meine Solo Reise nach Waitangi, wo ich einen Einblick in die Maori Kultur erhielt. Die Maori haben etwa 300 Jahre vor den europäischen Seefahrern von Polynesien aus Neuseeland besiedelt und waren somit die ersten Bewohner Neuseelands. Wie so üblich brachten die Europäer aber auch Krankheiten mit sich, so dass viele Maori starben, da ihre Immunsysteme nicht auf diese Krankheiten vorbereitet waren. Im Vertrag von Waitangi wurde 1840 die Besitztümer Ansprüche zwischen Maori und der britischen Krone geregelt. Da aber durch Übersetzungsfehler viele Unklarheiten der Interpretation bestanden, gab es Auseinandersetzungen. Die Maori wurden durch diesen Vertrag ihres Landes enteignet und ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit bestohlen. Erst seit 1975 können die Maori ihr Land zurückfordern oder eine Entschädigung verlangen. Nach so viel Kultur wollte ich das Nationaltier Neuseelands, den Kiwi sehen. Da dieser Vogel aber sehr scheu und vor allem Nachtaktiv ist, ist es sehr unwahrscheinlich ihn in der Natur zu sehen. Daher ging ich zum Kiwi North Museum. Dort gibt es ein Haus, wo Kiwis aufgezogen werden, bevor sie in die freie Natur entlassen werden. Das Haus ist im Dunkeln gehalten, so dass für die Vögel Nacht ist, wenn bei uns Tag ist. So kann man sie sehen, wenn sie auf Futtersuche sind. Die Kiwis können nicht fliegen, da sie sehr kleine Flügel haben. Dafür haben sie einen sehr langen Schnabel, mit welchem sie, einem Geruch folgend, auf Nahrungssuche gehen.

In Neuseeland wurden die „Herr der Ringe“ Filme gedreht. Auf dem Anwesen der Alexander Farm, wo Schafe gezüchtet werden, steht nach wie vor die Kulisse und so kann man das Dorf Hobbiton besuchen. In den grünen Hügeln sind die kleinen Wohnungen mit runden Toren gebaut. Jedes Höhlenhaus hat mit vielen ausgesuchten Details, seine eigene Story zu erzählen. So gibt es etwa die Höhle eines Schreiners, eines Käsers oder eines Fischers. Kreuz und quer wird man durch dieses Dorf geführt und mit Anekdoten über den Regisseur Peter Jackson unterhalten, bis man schliesslich bei der Schenke, dem Green Dragon Inn ankommt, wo es ein hausgemachtes Bier und Snacks gibt. Nach diesem kurzen, aber faszinierenden Einblick in die Welt der Filmindustrie fuhr ich nach Rotorua. Hier auf der Nordinsel gibt es viele Geothermische und Vulkanische Aktivitäten. So kann man Geysire, blubbernde Schlammlöcher, heisse Quellen etc. sehen. Um den mehrmals pro Tag Wasser ausspuckenden Pohutu Geysir sehen zu können, müsste man viel Eintritt bezahlen. Durch das Internet erfuhr ich aber, dass man vom Parkplatz des Silver Oaks Hotels, ebenfalls eine, zwar etwas eingeschränkte, aber gute Sicht auf den Geysir hat. Leider sah man von dort aber nicht den ganzen Geysir, sondern nur der oberste Teil. Es gab aber einen Holzzaun, den ich kurzerhand erklomm und so hatte ich die beste Aussicht darauf und erst noch gratis.

In der Nähe gibt es das Waimangu Volcanic Valley. Ein Tal, welches durch eine Vulkan Eruption 1886 entstanden ist. Hier kann man auf einer kurzen Wanderung, die grösste heisse Quelle der Welt sowie andere Geothermische Naturwunder, sehen. Am Ende des Tals gelangt man zum Rotomahana See, wo es extrem viele schwarze Schwäne zu sehen gibt. Was mir besonders gefallen hatte, war mein Ausflug zum Whakarewarewa Wald. Hier gibt es unter anderem die sehr hohen und dicken Redwood Tannen zu sehen. Es gibt hier kürzere und längere Wanderungen und sehr viele Mountainbike Tracks. Mich interessierten aber vor allem die riesigen kalifornischen Redwood Bäume. Im Jahr 1901 wurden hier einige Redwoods angepflanzt, da sie für sehr gute Baugeigenschaften bekannt waren. Die Rinde dieser Bäume kann bis zu 30cm dick werden, wodurch eine gute Isolierung entsteht und der Baum somit vor Feuer und Insekten gut schützt. Der grösste dieser Bäume in Rotorua ist ca. 72 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 169 cm.

Nach einem langen Tag auf den Füssen, gönnte ich mir ein Fussbad in einer der heissen Quellen. Das kann ich nur empfehlen, das entspannt richtig schön 🙂

Im Wai-o-Tapu Park gibt es den Lady Knox Geysir, welcher jeden Morgen um kurz nach 10 Uhr Wasser ausspucken soll. So ein Naturphänomen hautnah zu sehen, wollte ich mir nicht entgehen lassen. Dass aber irgend etwas damit nicht stimmen kann, war mir bald klar, als ich sah, dass eine Tribüne vor einem Geysir-Schlund aufgebaut war, Ströme von Touristen zu diesem Ereignis gekarrt wurden und ein Maori eine Ansprache hielt. Es stellte sich dann heraus, dass der Geysir zwar innerhalb von 72 Stunden immer wieder natürlich ausbricht, man aber die Zeit nicht vorher sagen kann. Um die Touristen nicht zu enttäuschen, wurde nun einfach ein Pulver in den Schlund geschüttet, so dass der Geysir anfing zu schäumen, bis er schliesslich eine Fontäne heissen Wassers ausspie. Ich war masslos enttäuscht. Hatte ich doch vor ein paar Jahren in den USA im Yellowstone Nationalpark, tatsächlich einen natürlich ausbrechenden Geysir gesehen und gedacht, es wäre das Gleiche mit dem Lady Knox Geysir. Obwohl es im Wai-o-Tapu Park noch andere geothermische Landschaften zu sehen gibt, würde ich nicht mehr dorthin gehen. Dagegen ist der Orakei Korakao Geothermal Park ein echter Höhepunkt. Man wird mit einem Boot über den Ohakuri See gefahren, wo man dann auf der anderen Seite via unzähligen Treppenstufen eine wunderschön farbige Vulkanlandschaft durchlaufen kann. Hier gibt es viele heisse Quellen, blubbernde Schlamm Pools und Alles in den schillerndsten Farben.

Leider hatte ich keine Zeit um die 1 tägige Wanderung über den Mount Ruapehu zu machen, wo ebenfalls Teile der Herr der Ringe Filme gefilmt wurden, und die Landschaft sehr schön sein soll. Man konnte aber mit dem Auto in ein Skigebiet hochfahren und nach einem kurzen Spaziergang an stillgelegten Sesselliften vorbei, kam man zu einem schönen Aussichtspunkt, wo man direkt den Mount Ruapehu sehen konnte. Beim hinauf fahren kam mir doch prompt ein Auto auf meiner Fahrbahn entgegen und das erst noch direkt nach einer Kurve. Zum Glück merkte der Fahrer des anderen Autos sehr schnell, dass er falsch fuhr und wechselte die Fahrbahn. Ansonsten wäre mein Mietauto wohl ein Stückchen kürzer geworden… Daraufhin suchte ich mir eine weniger Touristische Strasse und so fuhr ich den Forgotten World Highway, welcher von Taumarunui nach Stratford führt und eine kurze Schotterstrecke beinhaltet. Dieser führte durch eine hügelige Landschaft mit Schaffarmen und vielen Kurven. In Stratford hat man dann die Aussicht auf den Mount Taranaki. Dies ist ein perfekt Kegelförmig geformter Vulkan, welcher eine Schneespitze hat und 2518 Meter hoch ist.

In Wellington schaute ich mir die Weta Caves an. Ein Studio, wo viele Spezial Effekte für die Filmindustrie hergestellt werden. Hier gibt es diverse Abteilungen, welche für 3D Effekte, Waffen, Kostüme, Modelling oder auch Haare zuständig sind. Während der Tour sieht man viele Gegenstände, welche in bekannten Filmen benutzt wurden. Ich kam aus dem Staunen kaum raus. Die Techniken die hier angewendet werden und in welch kurzer Zeit von einem Entwurf z.B. ein komplettes Kostüm hergestellt wird, ist beeindruckend. Im Te Papa Tongarewa Museum kann man die riesigen Statuen einiger Soldaten anschauen, welche das Weta Cave Studio zu Gedenken an die gefallenen Neuseeländischen Soldaten in den vergangenen Kriegen, anfertigte. Eindrücklich! Man sieht sogar den Schweiss auf den Gesichtern oder blutende Wunden an den Armen, die lebensecht gestaltet wurden.

Nach zwei Tagen in einem AirBnB bei einer Neuseeländischen Familien, hiess es Abschied nehmen von der Nordinsel und die Fähre auf die Südinsel zu nehmen. Das Ganze war aber nicht so einfach mit dem Mietauto. Man durfte das Mietauto, obwohl es eine Autofähre war, nicht auf die andere Insel mitnehmen. Also musste ich meine Taschen packen, das Mietauto in Wellington abgeben und als Fusspassagier auf die Fähre. In Picton, auf der Südinsel, sollte ich dann ein neues Mietauto in Empfang nehmen können. Die Fähre hatte aber über eine Stunde Verspätung, bis sie endlich in Picton ankam. Aber zum Glück hatte die Auto Vermietung Abends noch geöffnet und so bekam ich mein neues Auto ohne Probleme. Ich bekam sogar noch ein Upgrade zu einer teureren Autoklasse, da sie keinen Toyota Corolla mehr hatten. Es war nicht nur ein Upgrade, nein ich bekam ein Nigelnagelneues Auto mit gerade mal 700km auf dem Zähler!

Nov 15

Die letzten Erlebnisse in Australien (23.10.17 – 7.11.17)

Nach dem tollen Erlebnis des Moto GP’s nahmen wir am nächsten Tag die Fähre von Sorrento nach Queenscliff. Dann wartete die Great Ocean Road auf uns. Hier gehen so gut wie alle Touristen hin, mieten ein Auto und fahren diese Strasse. Daher ist die Strasse meist überfüllt mit Leuten, welche oft keine Ahnung vom Auto fahren auf der linken Strassen-Seite haben und daher muss man um so mehr aufpassen. Ich wollte diese Strasse aber dennoch sehen, da es tolle Naturgebilde entlang der Route geben soll und auch Koalas. In ganz Australien hatte ich noch keine wilden Koalas gesehen und in einen Zoo wollte ich nicht 😉 Die Great Ocean Road führt mehr oder weniger der Küste entlang. Am ersten Tag sahen wir bereits die ersten Koalas. Man musste dafür nur eine Schotterstrasse Landeinwärts fahren und nach ein paar 100 Metern sassen die ersten Koalas bereits oben in den Bäumen. Da wir wussten, dass meine Tante und mein Onkel eine ca. 6-wöchige Reise quer durch Australien machten und vom Zeitplan her am Abend in Apollo Bay übernachten sollten, fuhren wir für die Übernachtung auch dort hin und wollten sie in ihrem Hotel überraschen. Die Überraschung gelang, aber wir trafen sie bereits mitten im Ort an, wo sie gerade in ihr Auto steigen wollten. Zusammen verbrachten wir einen gemütlichen Abend und tauschten unsere Reiseerfahrungen über Australien aus. Am nächsten Tag fuhren wir ans Cape Otway. Die Strasse führt durch einen Eukalyptus-Wald zu einem Leuchtturm, wo die Chance hoch ist, Koalas zu sehen und prompt bekamen wir wieder einige zu sehen. Danach sahen wir die bekannten 12 Apostel. Gesteinsformationen welche durch Erosion, Wind und Wetter aus Kalkstein-Brücken, bei denen die Bogen zusammengestürzt sind, entstanden sind. Mittlerweile sind aber nur noch deren 8 zu sehen. Die anderen sind zusammengefallen. Die Londoner Brücke, welche nun nur noch Londoner Bogen genannt wird, da der zweite Bogen vor ein paar Jahren eingestürzt ist, war nicht weniger beeindruckend. Den Abend verbrachten wir wiederum mit meinen Verwandten im kleinen Örtchen Port Fairy. Mein Fazit zur Great Ocean Road: Schöne Küstenstrasse um Koalas zu sehen, aber wir haben auf unserer Reise viel , abgelegenere Küstengegenden gesehen, wo es viel weniger Leute hat und damit eindrücklicher für uns war. Wenn man so etwas aber noch nie gesehen hat und Australien bereist, lohnt sich der Abstecher wohl.

Auf dem Weg zum Grampians Nationalpark fuhren wir durch einen Vulkankrater, welcher nun ein Wildtier Reservat ist. Hier sahen wir Kängurus, Vögel und viele Emus hautnah. Im Grampians Nationalpark angekommen wanderten wir zu den „The Pinnacles“ und durch den „Grand Canyon“ zurück (nicht zu verwechseln mit dem gewaltigen Grand Canyon der USA). Dies ist eine kurze Wanderung, welche uns hinauf auf einen Berg führte zu einem wahnsinnig tollen Aussichtspunkt, wo man hinunter ins Tal nach Halls Gap und zum Bellfield See schauen kann. Ohne grosse Umwege, aber mit einigen Schotterstrassen, ging es via Melbourne zurück nach Sydney. Wir hatten nämlich beide neue Pläne geschmiedet, da wir noch nicht nach Hause wollen und wollten keine Zeit verlieren und Vorbereitungen dafür treffen. Die Motorräder bräuchten nach so vielen Kilometern einige grössere Zuwendungen und es wäre zu teuer dies in Australien machen zu lassen, obwohl wir eigentlich einiges selber machen könnten. Wir wollten auch nicht nochmals so eine Zahnbürsten-Putzaktion wie in Dili für die Verschiffung der Motorräder nach Neuseeland machen und so entschieden wir uns, unsere Reise auf anderem Wege fort zu führen und die Motorräder nach Hause zu schicken.

Thomas entschied sich nach Neuseeland zu Reisen und eine längere Wanderung zu machen. Er will den Te Araroa Trail von Nord nach Süd machen. Eine 3000km lange Wanderung! Ich hingegen wollte mir nicht die Füsse wund laufen und dennoch nach Neuseeland reisen, wenn ich doch so nah bin und so entschied ich mich eine Rundreise mit einem Auto in Neuseeland machen zu wollen. Beide Pläne liessen sich gut vereinbaren, denn Thomas brauchte jemanden, der ihm half die ganze Wander-Ausrüstung zu organisieren und der ihn zum nördlichsten Punkt des Festlandes Neuseelands, dem Startpunkt des Te Araroa Trails, chauffieren würde. Da wir in Sydney wieder bei Alex und Debbie im Wohnwagen Unterschlüpfen konnten, war es uns möglich in relativ kurzer Zeit eine komplette Wander-Ausrüstung für Thomas zu organisieren. Trotz der Zeitintensiven Vorbereitung von Thomas auf dieses neue Abenteuer, fanden wir Zeit unsere Freunde Petra und Howard, welche wir von Perth her kennen zu besuchen. Sie machen eine Zweigstelle ihres Shops, wo sie hauptsächlich SW-Motech Produkte verkaufen, in Sydney auf. Wir konnten gleich mit anpacken und beim sortieren, auspacken und der Preis Beschriftung helfen. Es war interessant, mal hinter die Kulisse so eines Ladens schauen zu können und zu sehen was es logistisch heisst, so was aufzubauen. Da Howard auch noch seinen Geburtstag feierte, wurden wir von ihnen ins Bavarian Restaurant eingeladen. Wie der Name schon sagt, gab es deftige Deutsche Kost und tolles Weizenbier 🙂

Wieder zurück ging die Vorbereitung für Neuseeland weiter. Wir entkamen dem Putzen nicht ganz. Denn einige Teile unserer Ausrüstung, wie unser Zelt, nehmen wir mit nach Neuseeland. Da es auch bei der Einreise per Flugzeug strenge Einfuhr Vorschriften für persönliche Gegenstände gibt, musste alles von Staub und Dreck befreit werden. Ich nützte die Gelegenheit und imprägnierte das Zelt wieder einmal neu, da es doch inzwischen nicht mehr 100% Wasserdicht war. Während das Zelt trocknete, es lag auf dem Kopf auf der Wiese, da ich den Innenzeltboden imprägniert hatte, wehte es plötzlich sehr stark und das Zelt wurde hinfort geweht. Weder Thomas noch ich dachten daran, dass wir evtl. das Zelt mit Heringe befestigen sollten… Eine Windböe erfasste das Zelt und es wurde ca. 100 Meter in die Höhe erhoben. Das Zelt trieb auf die Strasse zu und wir rannten hinterher. Es verfing sich mal in einem Baum, mal im Zaun, doch es konnte sich immer wieder lösen und wieder in die Luft erheben. Schliesslich, ca. 400 Meter weiter bei einem Bauzubehör Geschäft, konnte jemand das Zelt festhalten. Glücklicherweise war es nicht fest beschädigt. Einzig das Gestänge musste zurechtgebogen und zusammengeflickt werden. Das konnten wir aber im Nu bewerkstelligen.

Am Dienstag flogen wir dann nach Auckland, Neuseeland und natürlich wurde das Zelt auf Staub und Dreck kontrolliert. Wir mussten es abgeben und ca. 20 Minuten darauf warten, bis die Kontrolle fertig war. Zurück bekamen wir ein Durcheinander, nicht so wie wir es abgegeben haben, aber immerhin hat unsere Putzaktion der strengen Quarantäne-Inspektion standgehalten.

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