Wieder zurück in Vientiane holten wir unser Thailand Visum ab. Als nächstes, galt es eine neue Vorschrift bezüglich des Permits (für das Fahren unserer Motorräder), der Thailänder zu erfüllen. Da unser internationaler Führerschein nicht anerkannt wird, da er auf der Konvention 1968 und nicht 1949 beruht, müssten wir unseren Schweizer Führerschein auf Englisch übersetzten und bei der Schweizer Botschaft beglaubigen lassen. Mit diesem Dokument müssen wir dann in Thailand zu einem DLT (Department of Land Transportation) und einen temporären thailändischen Führerschein erstellen lassen. Per Zufall fanden wir tatsächlich ein Übersetzungsbüro, welches die Übersetzung mit dem benötigten Stempel innerhalb von einem halben Tag machen konnte. Da es in Laos aber keine Schweizer Botschaft, sondern nur ein Konsulat gab, gingen wir dort vorbei. Nach einigem hin und her, entschied der Konsular, er könne ja trotzdem einen offiziellen Schweizer Stempel auf unsere Übersetzungen hauen, und wir können probieren, ob das auch so in Ordnung ist. Gesagt getan. Die Dokumente haben wir eingereicht und es scheint, als ob das tatsächlich akzeptiert wurde, so dass wir dann das Permit bekommen.
Nach dem Organisatorischen gönnten wir uns, in einem kleinen italienischen Lokal, wieder einmal feine Pizzen aus einem Steinofen und schlenderten über den Nachtmarkt.
Am nächsten Tag fuhren wir nordwärts nach Vang Vieng. Die Backpackerstadt schlechthin. Umgeben von Bergen und Regenwald ist es der Treffpunkt der Partyszene. Beliebt ist vor allem das „Tubing“. Auf einem aufgeblasenem Traktorschlauch lässt man sich von einer Bar zur anderen treiben. Nach einigen tödlichen Unfällen, wurden viele der Bars am Nam Song aber geschlossen.
Wir machten zuerst einen Ausflug zur blauen Lagune, nahmen ein Bad in dem wirklich sehr blauen Wasser (mit x anderen Touristen!) und besichtigten die Tham Phoukam Cave mit einem goldenen Buddha darin. Auf dem Rückweg zu unserem Bungalow erklommen wir den Aussichtspunkt Pha Ngeun, wo man eine Wahnsinns Aussicht in die Berge und auf die unzähligen Reisfelder hat. Wiederum auf dem Rückweg entschieden wir uns spontan das bekannte Tubing doch noch mitzumachen. Innerhalb von 5 min parkierten wir das Motorrad, zogen unsere Badesachen an und los gings mit dem Auto und den Trakorschläuchen zum Fluss. Wir hatten also keine Ahnung was uns wirklich erwartete. Am Fluss angekommen gings ins Wasser. Gefühlte 5 min im Wasser, kam schon die erste Bar in Sicht und man hangelte sich an einem Seil aus dem Wasser. Los gings mit dem Alkohol. Wir hatten eine witzige Truppe bestehend aus 2 Indern auf Honeymoon, 2 Australiern einer Italienerin und Deutsche. Nach den ersten alkoholischen Getränken gings wieder ab auf den Fluss. Nach 1.5h kamen wir an die Ausstiegsbar, wo es eine warme Dusche und nochmals etwas zu trinken gab. Man muss sich vorstellen, in der Blütezeit des Tubings muss das Ufer voll gewesen sein von solchen Bars und man kann sich gut vorstellen, dass einige so betrunken gewesen sind, dass sie sich nicht mehr auf ihren Traktorschläuchen halten konnten. Spass gemacht hat die Abgespeckte Version trotzdem 🙂
Nach 2 Tagen in Vang Vieng fuhren wir nach Phonsavan. Die Strecke auf der Route 7 ist genial. Der Norden von Laos hat viele grün überwachsene Berge, welche irgendwie mysthisch anmuten und die Strasse schlängelt sich da durch. Die erste Nacht in den Bergen war überraschend kalt. Wir deckten uns mit extra Decken zu, da es keine Heizung im Hotel gab. Am Morgen besuchten wir die „Ebenen der Tonkrüge site 1-3“. Dies sind hunderte von steinernen Krüge. Für welchen Zweck sie wirklich dienten ist nach wie vor nicht klar. Da in den 60er und 70er Jahren dieses Gebiet massiv von den Amerikanern zerbombt wurde, sieht man an vielen Orten Bombenkrater und es ist auch nur ein Bruchteil der Tonkrüge zugänglich, da immer noch scharfe Bomben herumliegen.
Auf einer holprigen Strecke fuhren wir zu Ban Napia, dem „War Spoon Village“. Hier werden Überreste von Bomben geschmolzen und zu Löffel, Flaschenöffner etc. verarbeitet. Wir beobachteten den Herstellungsprozess. Dabei fiel uns aber auf, dass wohl getrickst wird. Es sah ganz danach aus, als ob einfach eine LKW-Aluplanke anstatt ein Leitwerk von einer Bombe geschmolzen wird. Aber was solls, es verirrt sich ja kaum jemand in dieses Dorf und so haben die Bewohner einen kleinen Zustupf wenn sie die Sachen verkaufen können. Das Dorf war an sich schon einen Besuch wert. Hier leben sie in teils zerfallenden Holzhütten und man sieht noch etwas vom urtümlichen Laos, wo die Leute noch keine allzu schicken Häuser haben.
Auf dem Rückweg von unserem Ausflug sahen wir auf einem Sportfeld viele junge Mädchen in kurzen Röcken, geschminkt und meist in Highheels. Da wir gwundrig waren, fragten wir nach was denn gefeiert wird (uns waren schon seit ein paar Tagen solche gekleidete junge Frauen aufgefallen). Anscheinend ist das ein Ritual der H’mong bei welchen die Mädchen in heiratsfähigem Alter ein Ballspiel mit potenziellen Ehemännern machen. Thomas wurde aufgefordert auch mitzumachen. Wenn man den Ball nicht fängt, hätte man eigentlich ein Lied singen müssen, Thomas wurde aber davon verschont 😉
Eigentlich hatten wir vor eine Tour durch den Norden von Laos (Route 1C & 13 nach Luang Prabang und auf der 7 zurück nach Phonsavan) zu machen. Aus Zeitgründen liessen wir das aber aus und fuhren stattdessen wieder in den wärmeren Süden. In Muang Khoun schauten wir uns die Stupa That Foun und die Tempelanlage Wat Phia Wat an. In Vieng Thong übernachteten wir. Hier ist zwar nix los, aber wir genossen die kurvige Strecke dahin und laotisches Essen in einem typischen Strassenlokal.