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Jul 03

Erste Tage im Iran 25. – 28. Juni

Der Iran ist das erste Visum- und Carnetpflichtige Land auf unserer Reise. Für uns war es erstaunlich, wie viel Stempel und Papier für die Einreise nötig waren. Wir brauchten ungefähr eine Stunde, was wohl ein guter Wert ist, wenn man mit anderen Berichten im Internet vergleicht.
Lustigerweise wird nirgends überprüft, ob man eine Haftpflichtversicherung für das Fahrzeug besitzt.
Es ist unklar, ob diese überhaupt obligatorisch ist. Wir haben eine abgeschlossen, die typischen Schweizer, die wir sind :-).
Dabei hat uns ungefragt ein „Helfer“ geholfen. Ohne hätten wir es evtl. auch nicht geschafft, da der Versicherungsheini natürlich kein Englisch gesprochen hat.
Dem „Helfer“ haben wir dann seine „Provision“ um 70€ runter gehandelt und mit 100€ pro Töff wohl immer noch zu viel bezahlt..
Dafür sind wir nun ein ganzes Jahr im Iran versichert, Hurra!
Dieser „Helfer“ wurde bis jetzt nur noch durch jenen „Friend“ an Unverschämtheit überboten, der uns in Doğubeyazıt auf der Strasse iranische Rial für einen um Faktor 5 zu kleinen Kurs wechseln wollte!
Von der Grenze sind wir nach Tabriz gefahren. Ein freundlicher iranischer Motorradfahrer hat uns zum El-Goli Park geführt. Dort kann man campen und es gibt für wenig Geld die Möglichkeit fertig aufgebaute Zelte mit richtigen Betten darin in einem abgetrennten Teil des Parks zu beziehen. Wir haben uns für die zweite Möglichkeit entschieden, da wir zu faul waren, unser Zelt aufzubauen :-). Zum Glück, wie sich herausstellte! Denn das eigene Zelt hätten wir inmitten des öffentlich zugänglichen Raums des Parks aufstellen müssen. Da Ramadan ist, wird für die Iraner die Nacht zum Tag und so ist es nach der Iftar- Zeit im Park rappel voll und wir hätten wohl nur wenig Ruhe bekommen..
Als wir später durch den Park spazierten, wurden wir von Sima und Niloofar angesprochen. Die zwei Studentinnen freuten sich, dass Sie mit uns Englisch sprechen konnten und boten sich an, um uns die Stadt zu zeigen. Am folgenden Tag, trafen wir uns also und besuchten zusammen den grossen Basar, organisierten eine iranische SIM- Karte, wechselten Geld, usw. Uns allen hat es sehr viel Spass gemacht, über die gesellschaftlichen und kulturellen Unterschiede zu sprechen und in einer Moschee rumzublödeln :-).
Am letzten Tag in Tabriz haben wir mit Sima einen Ausflug nach Kandovan unternommen. Dort gibt es in den Felsen gehauene Behausungen, ganz ähnlich jenen in Kappadokien. In Kandovan lebt die bäuerliche Bevölkerung jedoch immer noch darin! Die Bewohner lassen einem gegen einen kleinen Zustupf ihr Heim anschauen. Grösser könnte der Kontrast zu unseren modernen westlichen Wohnungen fast nicht mehr sein.
Sima hat uns für den Ausflug ein Taxi organisiert, da Sie nicht mit dem Motorrad mitkommen wollte. Bei der Rückfahrt musste der Taxifahrer anhalten, da der Fahrer vor Ihm stoppte um mit seinen Freunden am Strassenrand zu plaudern. Nach einigen Sekunden entschied er, dass dies besser funktionieren würde, wenn er einige Meter zurückfahren würde. Sehen wohin man fährt, ist im Iran nicht so wichtig. Hupen tut eh jeder, kann man also auch ignorieren. Somit wäre die einzige Rettung für unseren Taxifahrer gewesen, wenn er es blitzschnell geschafft hätte, den Rückwärtsgang einzulegen und loszufahren. Hat er leider nicht und so kam es zum Crash. Der Crash- Verursacher wollte seine Schuld nicht eingestehen, gedeckt von seinen ebenso einfältigen Freunden. Die Polizei wollte unser Taxifahrer aus unbekannten Gründen nicht rufen und so blieb er auf dem Schaden sitzen. Die Fahrt konnten wir mit dem beschädigten Auto fortsetzen, aber der Fahrer tat uns leid und die Stimmung war am Boden. Nebst all den netten Menschen, sind auch im Iran, wie wohl überall auf der Welt, genau dann, wenn man sie am wenigsten braucht, ein paar Vollidioten zur Stelle.
Laura und Claudine haben wir in Doğubeyazıt schon kennen gelernt, sie sind mit ihrem umgebauten Mercedes Sprinter ebenfalls im Park stationiert. Ich konnte Ihnen bei einem elektrischen Problem mit Ihrem Gefährt helfen (sporadischer Komplettausfall Bordelektrik, defekten Batterietrennschalter ausgebaut, ok) und sie transportieren als Gegenleistung unsere Ersatzreifen nach Usbekistan!

1 Kommentar

  1. Parastou

    Ich habe alles gelesen.
    Ihre Webseite ist ausgezeichnet!
    Viel Erfolg! 🙂

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