Eine weitere abenteuerliche Fährfahrt brachte uns wieder an das Festland. Diesmal war die Fähre ein wenig grösser, so dass beide Motorräder auf einmal damit transportiert werden konnten. Weiter ging es dann Richtung Kambodscha! Es wird viel erzählt über diesen Grenzübergang, aber wie immer bei solchen Dingen, stellte es sich auch hier als halb so schlimm heraus. Beim Verlassen von Laos muss man 2$ zahlen für den Ausreisestempel. Ob das wirklich die offizielle Weisung ist? Ob das Geld wirklich in ein „Staatskässeli“ fliesst? Zweifel sind Angebracht! Diese führten bei einer Gruppe junger Backpacker zur Verweigerung des „Trinkgeldes“. Dies wiederum führte beim zuständigen Grenzer zur Verweigerung des Stempels. Eigentlich logisch. Die Sache mit der Länge der Hebel und so.. Später bei der kambodschanischen Grenze sind wir trotz Warnung beim Häuschen für den „Gesundheitscheck“ hängen geblieben. Der Check besteht aus dem Ausfüllen eines Formulars und der Abgabe eines 1$- Scheins. Bringt also ausser „Trinkgeld“ eigentlich nix. Irgendwie von der Naivität der Backpacker angesteckt, sagte ich das dem Grenzer, der uns dort hin geschickt hat. Dies, als wir bereits mit allen Formalitäten fertig waren und beim Vorbereiten zur Weiterfahrt. Der Grenzer fand das gar nicht lustig, wurde richtig wütend. Während dem ich meinen Helm anzog, begann er zu telefonieren. Silvia bekam bereits Panik. Schliesslich fuhren wir los und wurden an der letzten Schranke angehalten. Ich verfluchte innerlich meine grosse Klappe. Aber die Grenzer dort stellten nur ein paar Fragen und dann wurde die Schranke geöffnet! Kambodscha, wir kommen!
An diesem Tag fuhren wir noch bis nach Kratie. Wir wussten nicht so genau, was man dort tun kann, aber es schien eine sinnvolle Tagesetappe zu sein. Dort angekommen, fanden wir heraus, dass es viele Touristen gibt. Man kann mit einem gemieteten Velo dem Mekong entlang fahren und dann, ca. 16km von Kratie entfernt, ein Boot mit Skipper mieten und Flussdelfine gucken. Wir beschlossen einen Tag zu investieren und das zu tun. Allerdings: dort Delfine gucken ist etwas für Leute, die auch Zoos für eine gute Sache halten. Die armen Tiere werden regelrecht von den zahlreichen Booten gejagt! Scheinbar werden sie dort gefüttert, damit sie trotzdem in der Nähe bleiben.. Auf dem Rückweg von den Delfinen sind wir mit unseren klapprigen Drahteseln noch zu einem Tempel gefahren, der gleichzeitig ein Aussichtspunkt ist.
Am nächsten Tag wollten wir nach Phnom Penh. Um nicht ständig auf der langweiligen Hauptstrasse fahren zu müssen, haben wir zu Beginn und vor Phnom Penh „Abkürzungen“ dem Mekong entlang genommen. Vor allem die Strecke kurz vor Phnom Penh war wunderschön. Fast nur 2- und 3- Räder, Reisfelder, kleine Dörfer, riesige Kühe und viele Tempel. In Phnom Penh wurde der Verkehr chaotisch. Ein bisschen wie in Indien, ausser dass hier nicht gehupt wird. Blöd, denn wenn man es einmal kapiert hat, bringt das Hup- Konzept à la Indien ein wenig Ordnung in das Chaos und erhöht die Sicherheit! In Phnom Penh gingen wir das ehemalige S21 Straflager und die „Killing Fields“ besuchen, wodurch man einen Überblick in die grausame Geschichte des Landes unter der Roten Khmer bekommt. An Heiligabend machten wir noch ein wenig mehr Sightseeing in Phmon Penh und schauten uns am Abend eine (Touri) Show mit traditionellen Tänzen an.