Wir hatten das Glück, dass wir am 28. März den balinesischen Neujahrstag miterleben konnten. Am Tag davor wurden fasnachtsähnliche Umzüge veranstaltet. Dabei werden Ogoh-Ogohs getragen, welche böse Geister symbolisieren. Am Abend werden die Ogoh-Ogohs dann verbrannt. Zweck der Zeremonie ist die Verbannung aller bösen Geister, um so wieder ein Gleichgewicht zwischen den Göttern, den Menschen und der Natur herzustellen. Der Neujahrstag, Nyepi genannt, ist der Tag der Stille und die Balinesen nutzen ihn für Meditation. An diesem Tag durften wir das Resort weder verlassen, noch Licht oder Party machen. Auf den Strassen fährt kein Fahrzeug, es gibt keine Fussgänger, und der Flughafen ist auch geschlossen. Wir hatten aber zum Glück einen Pool und konnten damit den Tag entspannt verbringen und genossen die Stille um uns herum, da keine aufgemotzten Roller auf den Strassen zu hören waren 🙂
Am letzten Tag in Pemuteran liess es mich nicht los, dass hier auf Bali eigentlich mega tolle Tauchspots sind. Vor 11 Jahren habe ich bei einem Sprachaufenthalt in Australien, das Tauchbrevet beim Great Barrier Reef gemacht, aber war seither nie mehr tauchen. So lief ich kurzerhand in die nächste Tauchschule und 2 Stunden später war ich, ausgerüstet mit Tauchequipment, bereits im Meer und absolvierte einen Auffrischungstauchgang. Es gefiel mir so gut, dass für mich klar war, dass das nicht der letzte Tauchgang auf dieser Reise bleiben würde.
Von Pemuteran fuhren wir durchs Gebirge zu den eindrücklichen Sekumpul Wasserfällen. Dies sind eine der schönsten Wasserfälle, welche wir bisher gesehen haben und den steilen Auf- und Abstieg in Motorradhosen und permanenten Regen, allemal wert. Durchnässt wird man sowieso, wenn man dicht an die Wasserfälle geht um die Naturgewalt auf sich wirken zu lassen 🙂 Als wir uns, mit einem hier üblichen Nasi Goreng wieder gestärkt hatten, fuhren wir zum Gunung Batur hinauf. Wir wollten am Batur Vulkansee übernachten. Es gibt 2 Routen um dahin zu gelangen. Irgendwie bogen wir aber zu früh Links ab, nahmen keine dieser Routen und so kamen wir durch diverse Dörfer und zu Plätzen mit toller Aussicht in den Vulkan. Die Strasse wurde aber leider immer schlechter, bis ich dann irgendwann, keine Lust mehr darauf hatte. Da es kurz vor der Dämmerung war, kehrten wir um und nahmen die kürzeste Verbindung runter zur Strasse, welche wir eigentlich von Anfang an nehmen wollten. Diese Verbindungsstrasse hatte es aber in sich. Abgerutschte Strasse, loses Geröll, ein paar Spitzkurven und das auch noch steil runter. Als wir dann unten waren, teilte uns ein Ansässiger mit, dass sie diese Strecke höchstens rauf, aber sicher nicht runter fahren 😉 Wir entspannten uns dann am Abend in heissen Quellenbädern.
Auf dem Weg nach Tulamben schauten wir uns auf Empfehlung von Mike, welchen wir im Resort in Pemuteran kennengelernt hatten, und uns auch ein Tauchresort in Tulamben empfahl, den Pura Agung Besakih und den Pura Pasar Agung Tempel an, was sich aber nicht wirklich lohnte. In Tulamben wurden wir bereits erwartet, da Mike bereits vor Ort war und dort schon von uns erzählt hatte. Ich genoss 3 weitere Tauchgänge und konnte das erste Mal ein Wrack erkunden. Die USAT Liberty, ein amerikanisches Versorgungsschiff, liegt vor Tulamben auf Grund. Im 2. Weltkrieg wurde dieses Schiff von einem U-Boot abgeschossen und von zwei Zerstörern an den Strand geschleppt. Durch einen Vulkanausbruch rutschte das Schiff wieder ins Meer, wo es seither, liegt. Damit es Thomas in der Zwischenzeit nicht langweilig wurde, unternahm er mit Mike und zwei anderen Moped Fahrern einen Ausflug in die Berge. Es war ein lustiges Gespann…
Da Thomas inzwischen auch mit dem Gedanken spielte das Tauchen zu erlernen, machten wir uns auf nach Sanur. Hier konnte er Kontaktlinsen kaufen, denn mit einer Brille auf der Nase, taucht es sich nicht so toll 😉 Wir versuchten auch eine Kette für den F800 zu besorgen. Es gibt in Denpasar auch tatsächlich einen BMW Händler, aber was wir dort erlebten, war amüsant. Sie wussten nicht, welche Kettendimension ein BMW F800 hat, obwohl in ihrem Glaspalast-Showroom ein solches Motorrad steht. An Lager war natürlich auch nix. Sie fuhren also mit Thomas BMW ein paar Häuser weiter zu Kawasaki, nahmen irgendeine Kette und hielten sie neben das Motorrad. Das war natürlich nicht die richtige. Wieder zurück bei BMW, wurde dann die Schieblehre gezückt und die Kette ausgemessen. Mit der Schieblehre in der Hand fuhr man dann auf dem Roller los und ward nicht mehr gesehen. Uns wurde das Warten auf die Rückkehr der Jungs dann irgendwann zu blöd und bei deren Dilettantismus, kann man eh keine korrekte Montage erwarten. Es hatte also keinen Sinn unsere Zeit und unser Geld bei BMW Denpasar zu verschwenden und so versuchten wir es dann bei diversen anderen Motorradwerkstätten, aber keiner hatte Ketten für grosse Motorräder (viele haben, wie auch BMW, das Kettenbezeichnungssystem nicht begriffen). Nun müssen wir diese dann in Singapur besorgen.
Da es uns viel zu wuslig, hektisch, laut und touristisch in und um Denpasar war, entschieden wir uns, wieder zurück nach Pemuteran zu fahren, bis wir dann nach Singapur abfliegen. Hier kann Thomas einen Tauchkurs machen, der Pool ist nach wie vor toll und zum Entspannen ist der Ort für uns einfach ideal.