Jun 17

Kurdistan 9. – 14. Juni

Von Kapadokien aus fahren wir Richtung Mesopatamien. Wir möchten Nemrut Dağı besichtigen. Da wir noch viel Zeit haben, bis wir in den Iran einreisen können, fahren wir in zwei Tagesetappen und übernachten unterwegs in Elbistan.

Das „Park Hotel“ in Elbistan ist das bisher nobelste Hotel auf unserer Reise. Es hat sogar einen Spa- Bereich, der jedoch nicht gleichzeitig für beide Geschlechter geöffnet ist. Nur der Manager spricht Englisch. Dieser veranlasst netterweise, dass wir ausnahmsweise abends um 22:00 die Sauna und den Pool gleichzeitig benutzen können!

Am nächsten Tag möchten wir eigentlich in Damlacık zelten. Unterwegs schauen wir uns Karakuş Tepesi an und danach Cendere Köprüsü, eine Brücke aus der Römerzeit, die bis vor ca. 15 Jahren noch für den normalen Verkehr genutzt wurde. Bei der Cendere Köprüsü werden wir von Omer auf Deutsch angesprochen. Omer verbrachte einige Jahre in Österreich und ist nun in seiner Heimat stolzer Besitzer eines Restaurants mit drei Hotelzimmern gleich bei der Brücke. Er schwärmt uns vor, wie toll man hier im Fluss Baden kann und wie schnell man von hier beim Nemrut Dağı ist. Vor allem mit dem Baden hat er uns überzeugt, denn es ist ca. 30°C und wir haben heiß in den Motorrad- Kleidern. So beschliessen wir, 1-2 Nächte zu bleiben.

Omer zeigt uns schöne Plätze zum Baden am Fluss und nachher machen uns seine Jungs noch ein super kurdisches Abendessen.

Es nun fast keine ausländischen Touristen mehr. Nur am ersten Tag hier treffen wir eine Gruppe bestehend aus zwei Schweizern und einem Chinesen, die Ebenfalls mit Motorrädern unterwegs sind.

In den folgenden Tagen gehen wir oft Baden, besichtigen Nemrut Dağı und Arsameia, kraxeln zusammen mit Omer zu einer alte Festung aus der Römerzeit und lassen uns von ihm viele weitere interessante Dinge in seiner Heimat zeigen.

Eines Abends kommt ein Kollege von Omer vorbei und feiert zusammen mit weiteren Jungs seinen Geburtstag. Wir werden dazu auch eingeladen und verbringen so einen lustigen Abend unter netten Leuten und mit super Essen!

Dabei werden wir für den folgenden Tag zu einer Besichtigung eines Wasserkraftwerks mit dazugehörigem Stausee eingeladen und zu einem weiteren Abendessen. Das können wir natürlich nicht ausschlagen!

Der Staudamm, den wir dann besichtigen, staut das Wasser des Flusses, in dem wir jeweils Baden. Der grösste Teil des Dammes besteht aus Stauwehren, die sich automatisiert öffnen lassen.

Man hat hier eine andere Einstellung zu Sicherheit, als wir das kennen.. Wir werden glücklicherweise nicht von einer Flut beim Baden erwischt und verbringen insgesamt statt 1 bis 2, 5 Nächte hier. Wir können Omers Pansion nur empfehlen! Es ist echt super, wie er und seine Kollegen sich um uns gekümmert haben!

Da es jedoch keinen Internetzugang gibt, hat es nun etwas länger gedauert mit dem Update 🙂

Jun 08

Kappadokien

Kurz vor unserer Abreise in Alanya kommen wir mit dem Manager unseres Hotels ins Gespräch, der eine 1200er GS fährt. Er schwärmt von der uns bevorstehenden Etappe von der Küste weg wieder in die Berge. Recht hat er! Nach wenigen Kilometern der Küste entlang, geht es steil und kurvenreich ins Landesinnere. Verkehr und Temperatur nehmen zunehmend ab. Von dem Rummel der Touristenhochburgen ist bald nichts mehr zu spüren.
Immer wieder gibt es Baustellen, die uns allerdings kaum aufhalten. Man fährt einfach auf Schotter oder Erde daran vorbei. Uns ist früher schon aufgefallen, es wird massiv in den Strassenbau investiert.
Unsere Route führt uns gegen Mittag durch ein Tal, in dem wir das erste mal mit heissen Temperaturen konfrontiert werden. 38°C zeigt der Bordcomputer der F800 an! Uff!
Am frühen Nachmittag kommen wir bereits an unserem Tagesziel an: Karaman.
Unsere erste Begegnung mit der Stadt verläuft etwas schräg. Da es noch früh ist, möchten wir nach dem einchecken ins Hotel die Stadt erkunden. Allerdings sind wir von Alanya her noch voll auf Turi eingestellt und latschen mit Kurzen Hosen und Käpi herum. Das kommt nicht so gut, von den sonst so freundlichen Menschen ernten wir einige nicht so freundliche Blicke. Ok, Lession learnd!
Als wir das nächste Mal das Hotel verlassen um etwas zu Essen, kleiden wir uns angemessen und alles ist wieder gut.

Am folgenden Tag fahren wir über eine Art Hochebene Richtung Kappadokien. Die Strassen sind anfangs schnurgerade und führen durch fast wüstenartiges Gebiet.
Spontan beschliessen wir die „unterirdische Stadt“ Derinkuyu zu besichtigen. Man geht davon aus, dass hier zwischen dem 6. und 10. Jh. die damals christlichen Bewohner mit ihrem Hab und Gut Schutz vor Überfällen gesucht haben. Bis zu 85m tief habe sie dazu Räume und Gänge ins Gestein gehauen. Als Besucher kann man heute bis in 55m tiefe durch die engen Gänge heruntersteigen. Nichts für horizontal herausgeforderte oder klaustrophobische Menschen!
Als dann die ersten, für Kappadokien charakteristischen, Felsformationen auftauchen und einige der „fairy chimneys“ sogar ausgehöhlt und begehbar sind, halten wir an und erkunden die „Ausstattung“. Sie besteht meist aus ein paar Liegeplätzen und einer Nische für die Beleuchtung. Die Tagesetappe endet beim Zeltplatz „Kaya Camping“ in der Nähe von Göreme.

Die folgenden Tage verbringen wir mit dem Erkunden dieses interessanten Gebietes. Dazu sind wir meist zu Fuss unterwegs, wandern durch die Täler dieser bizarren Landschaft und schauen uns die zahlreichen in den Fels gehauenen Kirchen an.
Besonders empfehlenswert finden wir das „Meskendir- und Red valley“, das „Uçhisar Kalesi“, und das „Ihlara valley“.
Wir hoffen jedoch stark, dass die Verantwortlichen sich in nächster Zeit um den Unterhalt der Trails kümmern! An einigen Stellen fehlen die Wegweiser oder sind gar irreführend.
Die Aynalı Kirche ist ca. 200m von unserem Campingplatz entfernt. Zur Besichtigung bekommt man ein Taschenlampe mit deren Hilfe man durch einen engen Gang mit mehreren Abbiegungen in einen „Panic room“ gelangen kann. Dieser ca. 5x5m grosse Raum liegt in völliger Dunkelheit. Der Gang lässt sich durch eine mühlsteinartige „Tür“ verschliessen. Gruselig!
Das Göreme Freilichtmuseum ist unserer Meinung nach eine Touristenfalle, nicht sehr informativ und zu viele Leute. Dort würden wir nicht mehr hingehen.
Sehr beliebt sind auch Heissluftballon- Fahrten in diesem Gebiet. Bei guten Witterungsbedingungen kann man von unserem Zeltplatz aus laut Silvia dutzende davon sehen. Ich nicht. Ich konnte mich um 5:30 nicht dazu motivieren, etwas anderes zu tun, als mich in meinem Schlafsack noch einmal zu drehen..
Auf dem Campingplatz ist nicht viel los, der Tourismus leidet. Ada und Emre (Tochter und Vater) aus Izmir bereisen für 10 Tage ihr Land und sind einige Tage hier. Wir schauen uns mit ihnen an einem Abend eine Projektionsshow im „Zelve open air museum“ an. Dabei wird in einer surrealen Atmosphäre die Entstehung der Felsformationen und die Geschichte des Landes präsentiert.

Jun 01

Ruinen und Sonnenschein

Von Ephesus fuhren wir nach Denizli, wo wir Hierapolis und die Kalkterassen anschauten. Hierapolis ist eine antike griechische Stadt bei Pamukkale. Der Ort war schon im Altertum berühmt für die warmen Quellen und die Kalkterassen. Wir campierten oberhalb dieser Sehenswürdigkeit, genossen ein Fussbad und die Aussicht.

Am nächsten Tag fuhren wir via Yesilova, Burdur nach Aglasun. Hier besuchten wir Sagalassos, eine antike Stadt. Weiter ging es via Akbelenli nach Egirdir. Diese Strecke ist landschaftlich super schön. Man muss einfach immer mit Gegenverkehr auf der eigenen Spur rechnen.

Da es viel Wind hatte, war es zu kalt zum Baden im See. Der Campingplatz war mehr ein Park, welche die Einheimischen zum grillen und Zeit verbringen nutzten. Daher waren wir auch die einzigen Übernachtungsgäste.

Von Egirdir fuhren wir nach Sarkikaraagac und nahmen eine Nebenstrasse dem Beysehir See entlang. Hier machten wir einen Abstecher zu den Kubat-Abad Sarayi Ruinen. Via Akseki und dem Meer entlang gelangten wir nach Alanya. Kurz vor Alanya wurden wir von einem Auto angehalten. Es stellte sich heraus, dass eine Frau unsere ZH Nummern gesehen hat und ihren Partner daher anwies uns anzuhalten. Diese Frau wohnt teils in der Schweiz, teils in der Türkei. Das witzige daran ist, das sie in der Schweiz nur 2 Dörfer weiter wohnt als ich aufgewachsen bin.

In Alanya angekommen, genossen wir das Touristenleben. Sandstrand, Sonne pur, gutes Essen und türkischer Charme. Da es uns so gut gefiel und alle so herzlich sind, blieben wir statt 2 Tage gleich 4 Tage 🙂

 

Unter „Route“ haben wir unsere GPS-Tracks eingefügt, damit ihr seht, wo wir bisher waren. Diese Karte wird laufend erweitert.

Route

 

Mai 26

In Asien angekommen!

Wir fuhren von Istanbul aus über die Bosporus Brücke und wurden mit einem grossen Schild in Asien Willkommen geheissen. Dann nahmen wir von Eskihisar nach Yalova die Fähre. Bei Bursa übernachteten wir auf einem Campingplatz. Da der Wärter nur Türkisch konnte, mussten wir uns mit Gesten verständigen. Irgendwie konnten wir ihm auch begreiflich machen, dass wir unsere Wäsche waschen wollten. Das klappte dann auch und am Morgen zum Frühstück brachte er uns einen türkischen Tee vorbei. Erst später fiel mir unser „Point-it“ Büchlein ein, mit welchem man Sachen zeigen kann, um sich verständlich zu machen 😉

Am nächsten Tag fuhren wir auf Nebenstrassen von Bursa via Harmancik, Simav, Demirci, Salihli, Ödemis nach Pamucak. Bis Ödemis sind das tolle, kurvenreiche Strecken und machen Spass zum Motorradfahren. In Pamucak konnten wir bei Sonnenschein am Sandstrand unter Palmen relaxen und im Meer baden.

Heute besuchten wir die Ruinen von Ephesus und reihten uns in die Touristenströme ein. Zum Glück sind wir unabhängig und müssen nicht in den Touristenbussen von einem Ort an den anderen mitfahren 🙂

 

Mai 24

Durch Griechenland in die Türkei

Im Norden Griechenlands sahen wir viele Bauruinen, Abfallberge und verkommene Ortschaften. Bei Methoni übernachteten wir auf einem Campingplatz. Am nächsten Tag fuhren wir von Methoni nach Kavala. Bei Stavros hielten wir und assen bei einem griechischen Restaurant (Jiannis). Der Wirt ist äusserst Gastfreundlich, spricht mehrere Sprachen und war unterhaltsam. Wir genossen unser erstes Moussaka, Tzatziki, Chevapcici und griechischen Kaffee. Bei Kavala übernachteten wir wiederum auf einem Campingplatz.

Nun holte uns der Regen wiedermal ein. Am nächsten Tag mussten wir im strömenden Regen unser Zelt und Zubehör einpacken. Via Autobahn gelangten wir zur Griechischen Grenze. Es stellte sich heraus, dass die Zöllner streikten. Sie öffneten die Grenze abwechselnd für 1h, dann schlossen sie sie wieder für 1h. Wir reihten uns in die Schlange ein und warteten. Als 4 Türkische Motorradfahrer vorfuhren, winkte uns ein Autofahrer in der Schlange, dass wir auch nach vorne fahren sollten. Als wir vorne ankamen, öffneten die Zöllner gerade wieder die Grenze. Wir „drängelten“ uns in die Kolonne und es gab ein riesen Gezeter von einigen anderen Personen, welche wir nun überholt hatten. Die Türkischen Motorradfahrer versuchten zuerst zu vermitteln und drängten sich einfach durch. Ich konnte anschliessen, Thomi wurde aber abgedrängt und nicht zum Zoll vorgelassen. Nach heftigen Diskussionen unter den Leuten, konnten wir dann doch beide die griechische Grenze passieren. An der türkischen Grenze lief alles geordnet. 4 Checkpoints und wir waren in der Türkei.

In Istanbul genossen wir die Stadt. Wir haben die üblichen Sehenswürdigkeiten besucht, super gegessen und zum Abschluss eine Shisha Lounge besucht. Uns gefällt diese Stadt sehr. Wir kommen gerne wieder mal hierher.

Nun konnte ich auch meinen fehlenden Nierengurt ersetzen 🙂

 

Mai 20

Albanien

Die vergangenen drei Tage haben wir Montenegro und Albanien hinter uns gelassen und sind nun in Griechenland in der Nähe von Thessaloniki. Montenegro haben wir Ereignislos durchfahren. Davon abgesehenen, dass wir das Vergnügen hatten teilweise bei Regen unterwegs zu sein, wodurch die dortigen Strassen unglaublich rutschig wurden.

Mit dem Überqueeren der Grenze zu Albanien beginnt eine andere Welt. Obwohl die Grenzstadt Shkodër einen saubereren Eindruck macht als bei unserem letzten Besuch in 2013 sieht man dem Land seine Armut einfach an.

Diese Tatsache, gepaart mit der nicht von der Hand zu weisenden Auto-Vernarrtheit der Bevölkerung, führt zu sonderbaren Situationen auf der Strasse. Bei sämtlichen Brücken auf unserer Strecke sind die Dehnungsfugen defekt. Uns ist das egal. Wir bemerken das erst gar nicht richtig, denn die Fahrwerke unserer Enduros schlucken die Schlaglöcher problemlos. Was macht aber derjenige, um sein Gefährt besorgte Lenker eines 3er BMWs (natürlich mit „M“ Emblem)? Er bremst von ca. 100km/h, für uns völlig unvermittelt, auf Schrittgeschwindigkeit und überfährt die schadhafte Stelle auf der linken Strassenseite. Offenbar ist dort der Schaden weniger übel. Dass hinter ihm noch Motorräder sind ist ihm egal, die können schon bremsen..

Ansonsten hat uns Albanien gut gefallen! Wir haben in Durrës und Sarandë in Hotels übernachtet. Beides sind Sommerurlaubsorte und nun ist Vorsaison. Vor allem in Sarandë werden wir deshalb fürstlich bedient und die Kellner haben Zeit um mit uns über die Situation des Landes, ihre Perspektiven, usw. zu diskutieren.

Absolut empfehlenswert für Motorradfahrer ist die Strecke zwischen Orikum und Sarandë. Kurven ohne Ende und ständig das Meer im Blick. Kaum Verkehr, bloss Kühe, Esel, Schaafe, Ziegen… Wir vergessen, dass unsere Reifen noch lange halten müssen und haben seit langem wieder richtig Spass zügig Motorrad zu fahren!

Ähnlich geht es am nächsten Tag weiter. Bevor wir bei Kastoria (Griechenland) auf die Autobahn fahren um auch noch ein bisschen vorwärts zu kommen, haben wir wieder unzählige Kurven durch hügeliges, dünn besiedeltes Land hinter uns.

 

 

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