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Nov 15

Die letzten Erlebnisse in Australien (23.10.17 – 7.11.17)

Nach dem tollen Erlebnis des Moto GP’s nahmen wir am nächsten Tag die Fähre von Sorrento nach Queenscliff. Dann wartete die Great Ocean Road auf uns. Hier gehen so gut wie alle Touristen hin, mieten ein Auto und fahren diese Strasse. Daher ist die Strasse meist überfüllt mit Leuten, welche oft keine Ahnung vom Auto fahren auf der linken Strassen-Seite haben und daher muss man um so mehr aufpassen. Ich wollte diese Strasse aber dennoch sehen, da es tolle Naturgebilde entlang der Route geben soll und auch Koalas. In ganz Australien hatte ich noch keine wilden Koalas gesehen und in einen Zoo wollte ich nicht 😉 Die Great Ocean Road führt mehr oder weniger der Küste entlang. Am ersten Tag sahen wir bereits die ersten Koalas. Man musste dafür nur eine Schotterstrasse Landeinwärts fahren und nach ein paar 100 Metern sassen die ersten Koalas bereits oben in den Bäumen. Da wir wussten, dass meine Tante und mein Onkel eine ca. 6-wöchige Reise quer durch Australien machten und vom Zeitplan her am Abend in Apollo Bay übernachten sollten, fuhren wir für die Übernachtung auch dort hin und wollten sie in ihrem Hotel überraschen. Die Überraschung gelang, aber wir trafen sie bereits mitten im Ort an, wo sie gerade in ihr Auto steigen wollten. Zusammen verbrachten wir einen gemütlichen Abend und tauschten unsere Reiseerfahrungen über Australien aus. Am nächsten Tag fuhren wir ans Cape Otway. Die Strasse führt durch einen Eukalyptus-Wald zu einem Leuchtturm, wo die Chance hoch ist, Koalas zu sehen und prompt bekamen wir wieder einige zu sehen. Danach sahen wir die bekannten 12 Apostel. Gesteinsformationen welche durch Erosion, Wind und Wetter aus Kalkstein-Brücken, bei denen die Bogen zusammengestürzt sind, entstanden sind. Mittlerweile sind aber nur noch deren 8 zu sehen. Die anderen sind zusammengefallen. Die Londoner Brücke, welche nun nur noch Londoner Bogen genannt wird, da der zweite Bogen vor ein paar Jahren eingestürzt ist, war nicht weniger beeindruckend. Den Abend verbrachten wir wiederum mit meinen Verwandten im kleinen Örtchen Port Fairy. Mein Fazit zur Great Ocean Road: Schöne Küstenstrasse um Koalas zu sehen, aber wir haben auf unserer Reise viel , abgelegenere Küstengegenden gesehen, wo es viel weniger Leute hat und damit eindrücklicher für uns war. Wenn man so etwas aber noch nie gesehen hat und Australien bereist, lohnt sich der Abstecher wohl.

Auf dem Weg zum Grampians Nationalpark fuhren wir durch einen Vulkankrater, welcher nun ein Wildtier Reservat ist. Hier sahen wir Kängurus, Vögel und viele Emus hautnah. Im Grampians Nationalpark angekommen wanderten wir zu den „The Pinnacles“ und durch den „Grand Canyon“ zurück (nicht zu verwechseln mit dem gewaltigen Grand Canyon der USA). Dies ist eine kurze Wanderung, welche uns hinauf auf einen Berg führte zu einem wahnsinnig tollen Aussichtspunkt, wo man hinunter ins Tal nach Halls Gap und zum Bellfield See schauen kann. Ohne grosse Umwege, aber mit einigen Schotterstrassen, ging es via Melbourne zurück nach Sydney. Wir hatten nämlich beide neue Pläne geschmiedet, da wir noch nicht nach Hause wollen und wollten keine Zeit verlieren und Vorbereitungen dafür treffen. Die Motorräder bräuchten nach so vielen Kilometern einige grössere Zuwendungen und es wäre zu teuer dies in Australien machen zu lassen, obwohl wir eigentlich einiges selber machen könnten. Wir wollten auch nicht nochmals so eine Zahnbürsten-Putzaktion wie in Dili für die Verschiffung der Motorräder nach Neuseeland machen und so entschieden wir uns, unsere Reise auf anderem Wege fort zu führen und die Motorräder nach Hause zu schicken.

Thomas entschied sich nach Neuseeland zu Reisen und eine längere Wanderung zu machen. Er will den Te Araroa Trail von Nord nach Süd machen. Eine 3000km lange Wanderung! Ich hingegen wollte mir nicht die Füsse wund laufen und dennoch nach Neuseeland reisen, wenn ich doch so nah bin und so entschied ich mich eine Rundreise mit einem Auto in Neuseeland machen zu wollen. Beide Pläne liessen sich gut vereinbaren, denn Thomas brauchte jemanden, der ihm half die ganze Wander-Ausrüstung zu organisieren und der ihn zum nördlichsten Punkt des Festlandes Neuseelands, dem Startpunkt des Te Araroa Trails, chauffieren würde. Da wir in Sydney wieder bei Alex und Debbie im Wohnwagen Unterschlüpfen konnten, war es uns möglich in relativ kurzer Zeit eine komplette Wander-Ausrüstung für Thomas zu organisieren. Trotz der Zeitintensiven Vorbereitung von Thomas auf dieses neue Abenteuer, fanden wir Zeit unsere Freunde Petra und Howard, welche wir von Perth her kennen zu besuchen. Sie machen eine Zweigstelle ihres Shops, wo sie hauptsächlich SW-Motech Produkte verkaufen, in Sydney auf. Wir konnten gleich mit anpacken und beim sortieren, auspacken und der Preis Beschriftung helfen. Es war interessant, mal hinter die Kulisse so eines Ladens schauen zu können und zu sehen was es logistisch heisst, so was aufzubauen. Da Howard auch noch seinen Geburtstag feierte, wurden wir von ihnen ins Bavarian Restaurant eingeladen. Wie der Name schon sagt, gab es deftige Deutsche Kost und tolles Weizenbier 🙂

Wieder zurück ging die Vorbereitung für Neuseeland weiter. Wir entkamen dem Putzen nicht ganz. Denn einige Teile unserer Ausrüstung, wie unser Zelt, nehmen wir mit nach Neuseeland. Da es auch bei der Einreise per Flugzeug strenge Einfuhr Vorschriften für persönliche Gegenstände gibt, musste alles von Staub und Dreck befreit werden. Ich nützte die Gelegenheit und imprägnierte das Zelt wieder einmal neu, da es doch inzwischen nicht mehr 100% Wasserdicht war. Während das Zelt trocknete, es lag auf dem Kopf auf der Wiese, da ich den Innenzeltboden imprägniert hatte, wehte es plötzlich sehr stark und das Zelt wurde hinfort geweht. Weder Thomas noch ich dachten daran, dass wir evtl. das Zelt mit Heringe befestigen sollten… Eine Windböe erfasste das Zelt und es wurde ca. 100 Meter in die Höhe erhoben. Das Zelt trieb auf die Strasse zu und wir rannten hinterher. Es verfing sich mal in einem Baum, mal im Zaun, doch es konnte sich immer wieder lösen und wieder in die Luft erheben. Schliesslich, ca. 400 Meter weiter bei einem Bauzubehör Geschäft, konnte jemand das Zelt festhalten. Glücklicherweise war es nicht fest beschädigt. Einzig das Gestänge musste zurechtgebogen und zusammengeflickt werden. Das konnten wir aber im Nu bewerkstelligen.

Am Dienstag flogen wir dann nach Auckland, Neuseeland und natürlich wurde das Zelt auf Staub und Dreck kontrolliert. Wir mussten es abgeben und ca. 20 Minuten darauf warten, bis die Kontrolle fertig war. Zurück bekamen wir ein Durcheinander, nicht so wie wir es abgegeben haben, aber immerhin hat unsere Putzaktion der strengen Quarantäne-Inspektion standgehalten.

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