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Okt 10

Süd-Ost-Queensland

Um die Whitsunday Inseln sehen zu können, buchten wir eine Tour mit einem Segelboot. Mit einem Katamaran gelangten wir zu einem Strand, von wo aus wir zu einem Aussichtspunkt laufen konnten. Von dort hat man einen spektakulären Ausblick auf den sogenannten Hill Inlet und auf den wirklich sehr weiss erscheinenden Strand. Da es momentan Quallen geben soll in dieser Region, mussten wir alle dünne Ganzkörper- Anzüge anziehen für das Schnorcheln. Das sah lustig aus. Lauter Touristen in violetten Anzügen 😉 Das Schnorcheln selber war aber eher enttäuschend. Beim Tauchausflug von Cairns aus haben wir viel schönere und buntere Korallen gesehen und die Sichtweite im Wasser war auch viel besser.
Nach dem wir von Sally und Ken unsere Gastgeber in Proserpine, mit einem deftigen Frühstück verabschiedet wurden, fuhren wir nach Broken River im Eungella Nationalpark, wo es Platypus geben soll. Der Platypus (auch Schnabeltier genannt) ist das einzige Säugetier, welches Eier legt. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, wenn man schon mal die Chance hat so ein spezielles Tier in freier Wildbahn zu sehen. Da der Fluss etwas in den Hügeln lag, mussten wir eine kurvige, steile Strecke hinauffahren. Vor dem Anstieg gab es einen Haufen Warnschilder, dass das sehr steil sei und es nicht für grosse Caravans geeignet sei und man ja aufpassen muss etc. Als wir dann hinauffuhren, stellte es sich als normale, überhaupt nicht anspruchsvolle Bergstrasse wie in der Schweiz hinaus. Die Leute in Queensland sind sich wohl einfach keine Berge gewohnt, dass sie solche Warnschilder aufstellen 😉 Der Platypus ist ein sehr scheues Tier, welches wir nur bei Dämmerung sehen konnten, da es mehrheitlich Nachtaktiv ist. Es sieht so aus wie eine Kreuzung von Biber und Ente. Tatsächlich sahen wir auch 4 dieser Tiere, aber wir waren erstaunt, wie klein und flink sie sind und wie gut sie sich tarnen können. Wenn sie am Grund des Flusses entlang schwammen, hatten wir keine Chance sie zu sehen. Einzig an den Blasen an der Wasseroberfläche wusste man, dass irgendwo dort ein Platypus sein sollte. Tauchten sie dann auf, war das meistens nur für einige Sekunden.
Seit wir im Osten von Queensland unterwegs waren, sahen wir viele Zuckerrohr Felder. Der Zuckerrohr wird von grossen Zuckerrohrschneide-Maschinen geschnitten bzw. kleingehäckselt und dann via Loren-Bahn zur Zuckerfabrik gefahren. In Rolleston blieben wir zwei Tage auf einem Campingplatz und machten von hier aus einen Ausflug in den Carnarvon National Park. Um zu den Wanderwegen zu gelangen, fährt man Kilometer weit durch flaches Farmland. So sahen wir viele Kühe, und wilde Emus mit Jungtieren. Hier gibt es eine Schlucht, in der man entlanglaufen kann, welche mit Palmen, Moose und Farne bewachsen ist. Ebenfalls sahen wir zum ersten Mal Kängurus, welche ihre Jungen im Beutel hatten. Diese waren erstaunlicherweise überhaupt nicht scheu und man konnte bis wenige Meter vor sie laufen und sie beobachten. Ein Höhepunkt bildet das sogenannte „Amphitheater“, eine ca. 60 Meter tiefe Kammer mit hohen Steilwänden, welche durch hinunter fliessendes Wasser ausgewaschen wurde. Die Felsmalereien der Aborigines und die Wanderung auf den Grat, Boolimba Bluff waren auch sehr schön. Vom Grat hat man einen tollen Ausblick in die Weite, über die Schlucht.
Auf dem Weg nach Harvey Bay, von wo aus man die Fraser Island von einem Pier aus sehen kann, machten wir einen Abstecher zur Dawson Mine (nahe Moura), wo Kohle abgebaut wird. Dort kann man von einer Plattform aus links und rechts direkt in die Mine sehen. Da es etwas abseits von Touristenwegen ist und somit wohl nicht oft Besucher vorbeikamen, freuten sich die Dumper Fahrer wohl sehr. Denn im Minutentakt, fuhr ein Dumper an unserer Plattform vorbei und die Fahrer hupten und winkten uns zu. Erstaunlicherweise waren die Hälfte der Fahrer weiblich. Das war im Gegensatz zu der Minentour in Tom Price ein richtiger Höhepunkt. Man ist direkt mitten in der Mine, sieht unzählige Dumper und muss noch nicht mal etwas zahlen dafür!
Die Route von Brisbane nach Sydney machte wieder richtig Spass. Nach Kilometer langem geradeaus fahren, fingen endlich Hügel und kurvige Strecken an. Da die meisten Touristen der Küste entlang nach Sydney fahren, gab es wenig Verkehr, dafür um so mehr Kurven 🙂 Auf dem Putty Highway trafen wir uns mit Alex und Debbie, welche wir in Oonadatta getroffen hatten und welche mit zwei DR650 Suzuki umher reisten. Da sie in der Nähe von Sydney wohnen, luden sie uns ein, ein paar Tage bei ihnen zu verbringen. Wir konnten in einen Caravan einziehen, die Scheune für notwendige Reparaturen an den Motorräder benützen und wurden mit feinem Essen verköstigt.

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