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Sep 30

The longest short cut (Outback Way)

Wow war das eine abenteuerliche Strecke! Wir haben die „längste Abkürzung“ in Australien, auch „Outback Way“ genannt, gemeistert. Diese Strecke führt vom Süd-Westen (Laverton) via Alice Springs nach Nord-Osten (Winton). Aber nun ganz vom Anfang an.

Von Alice Springs aus machten wir einen „Abstecher nach Coober Pedy, ein Dorf mit den meisten Opal vorkommen der Welt. Da wir nicht nur geradeaus auf dem Stuart Highway nach Süden fahren wollten, fuhren wir von Marla aus auf den Oodnadatta Track nach Oodnadatta. Hier ist das berühmte pinke Roadhouse zu finden. Wie der Name schon sagt, ein Roadhouse ganz in Pink mitten im Outback. Früher ging hier eine wichtige Bahnstrecke durch, welche aber inzwischen eingestellt wurde. Auf dem Weg nach Coober Pedy schauten wir uns die Painted Desert an. Aus den Sedimenten eines alten Binnenmeers entstand über Millionen von Jahren eine Landschaft mit unzähligen Farben, wie man sie heute sieht. Der Weg dorthin war aus grobem Schotter, so dass ich den ersten Platten, mit meinem XT, seit meiner Abreise hatte. Zum Glück ist Thomas inzwischen geübt im Schlauch wechseln und so konnte er einen neuen Schlauch im Nu montieren.

In Coober Pedy angekommen, erkundeten wir die Opalminen und Höhlenwohnungen. Da es im Sommer so extrem heiss ist, bauten die Leute ihre alten Opal Minen zu Wohnungen aus. So hat man das ganze Jahr eine ca. 22°C gewärmte Wohnung und das ganz ohne Heizung oder Klimaanlage. Nachwievor gibt es viele Leute, die nach Opalen graben. Das sind aber nicht Firmen, sondern meist Familien die danach suchen und die Opale sogleich zu Schmuckstücken verarbeiten. Je bunter der Opal, desto wertvoller ist er.

Wieder zurück in Alice Springs fuhren wir zum Plenty Highway. Dies ist die Fortsetzung der Great Central Road um die Strecke „Outback Way“ zu vollenden. Diese Strecke hatte sehr viele „Bulldust holes“, Löcher die mit losem Sand gefüllt sind und sehr tief sein können. Wir hatten von vielen Leuten von diesen Löchern gehört, aber auf dieser Strecke begegneten wir ihnen zum ersten Mal. Da man die ganze Zeit sehr konzentriert fahren muss um nicht versehentlich in so ein Loch zu fahren, wurde ich schnell müde. So suchten wir uns einen Ort um unser Zelt aufzuschlagen. Alleine, mitten im Outback, nur der Sternenhimmel über uns, das war ein tolles Erlebnis! In der Nacht sahen wir 2 Road Trains vorbeifahren, sie waren mit bunten Lichtern bestückt und fuhren diese Sandpiste mit ca. 90km/h und halten weder für Kängurus noch für Kühe. Da ist man schon froh, wenn man diesen Road Trains höchstens bei Tag begegnet und genügend Zeit zum Ausweichen hat. Zufälligerweise trafen wir am nächsten Tag in einer Bar genau den Fahrer, der am Abend zuvor an unserem Campingspot vorbei gefahren ist. Offensichtlich ist gerade die Zeit, wo das Vieh im Outback zusammengetrieben wird und Richtung Küste gebracht wird, wo sie dann gemästet werden. Daher sind so viele Road Trains unterwegs.

Von Winton aus fuhren wir auf der Route 62 nach Cairns. Die Gegend veränderte sich wieder einmal rasant. Erst noch mitten in einer Wüsten- und Steppenlandschaft, fuhren wir bald durch grüne Wälder und tropischen Regenwald. Von den Atherton Tablelands runter nach Cairns gab es wieder einmal eine richtig kurvige Bergstrecke. Nach tagelangem gerade aus fahren, genossen wir die Kurven sichtlich.

Vor 11 Jahren war ich schon mal in Cairns um Englisch und tauchen zu lernen. Daher war ich gespannt, was sich alles verändert hatte in dieser Zeit. Ich war geschockt. Aus einem kleinen Städtchen wurde ein totales touristisches Zentrum. Ich erkannte sehr wenig wieder. Aus 2 stöckigen Gebäuden wurden Hochhäuser gemacht, aus kleinen Läden, grosse Shoppingtempel. Immerhin ist die Esplanade (Weg am Meer entlang mit vielen Restaurants, Bars und Cafés) und die Lagoon (Badepool direkt am Meer) noch am selben Ort. Natürlich wollte ich das Great Barrier Reef auch wieder sehen. Da wir ja inzwischen beide die Tauchlizenz haben, machten wir einen 1 tägigen Ausflug mit einem Tauchschiff, wo wir 3 mal tauchen gehen konnten. Thomas konnte leider die Tauchgänge nicht ganz so geniessen wie ich, da der Wellengang sehr heftig war, wurde er ein bisschen Seekrank. Am nächsten Tag ging es ihm wieder besser und so fuhren wir nordwärts zum Cape Tribulation. Der Weg dorthin führt durch den Regenwald und man muss mit einer Fähre über den Daintree Fluss fahren. Wir fühlten uns irgendwie an Indonesien erinnert 😉 Das Cape selber ist ein wunderschöner Strand mit weissem Sand. Leider kann man dort momentan wegen Krokodilen und Quallen nicht baden. Von hier führte uns der Bloomfield Track nach Cooktown. Eine 4WD Strecke durch den Regenwald, welche durch diverse Flüsse und steil Bergauf und -ab führt. Zum Glück ist nun nicht Regen Saison, ansonsten wären die steilen Auf- und Abfahrten eine wahrliche Herausforderung. In Cooktown angekommen, fanden wir einen wunderschönen Campingplatz bei einem Bauernhof mitten im Regenwald. Dieser Bauernhof zieht Rinder auf und hat einen Obstgarten mit Passionsfrüchten. Die Früchte sind aber viel grösser als jene, welche man in den Läden in der Schweiz kaufen kann und schmecken viel besser, da sie wohl mehr Sonne bekommen. Thomas wäre gerne zum Cape York hinauf gefahren, der Nördlichste Punkt des Festlandes von Australien, doch da es hier in Australien nun schon auf den Sommer zu geht, ist es bereits zu heiss dafür. Daher fuhren wir wieder Südwärts Richtung Cairns und via Townsville nach Proserpine. Hier dürfen wir bei Bekannten meiner Schwester einige Zeit verweilen und wieder einmal in einem richtigen Haus und Bett mit 2 zutraulichen Katzen als Haustieren, übernachten. Hier in der Nähe befinden sich auch die Whitsunday Inseln, eine Inselgruppe, bestehend aus 74 Inseln, welche eigentlich ein im Meer versunkenes Gebirge ist. Die Inseln sind berühmt für ihre weissen Strände, die zum Teil aus 99% Quarz bestehen und daher so weiss erscheinen. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen 😉

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