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Aug 11

Pilbara

Der Namens-gebende Millstream river führt durch den Millstream NP. Dieser Fluss führt auch in der Trockenzeit Wasser und fungiert so quasi als Oase inmitten des Busches. Von der Einöde des Busches her kommend, beginnt es plötzlich grün zu werden. Es gibt einen richtigen Wald am Ufer des Flusses, der von tausenden Vögeln und anderen Tieren bewohnt wird. Wir kamen am Nachmittag dort an und nutzten den Rest des Tages, um uns das alles an zu schauen. Vom Milstream NP ging es über eine einsame Schotterstrasse durch tolle Landschaft zurück zu der langweiligen Küstenstrasse. Von dort wollten wir nach Exmouth. Viele Leute haben uns gesagt, wir sollen dort hin. Entsprechend viele Leute waren auch dort. Wild campen wollten wir nicht und es war schwierig einen Platz auf den zahlreichen Zeltplätzen zu kriegen. Im Moment hat es viele Buckelwale und Walhaie um die Halbinsel und man kann Bootsausflüge machen, um mit den Walhaien zu Schwimmen bzw. zu Schnorcheln. Leider fanden wir bald heraus, dass diese Touren mit 400 AUD pro Person weit über unserem Budget liegen. Wir probierten dann einige Strände aus zum Schnorcheln, aber schon bald zog es uns wieder weiter. Wenn man nicht bereit ist, die Unsummen für die Bootsausflüge auszugeben, lohnt es sich nicht wirklich, hier hin zu kommen.
Um wieder weg von Exmouth zu kommen, gibt es zwei Möglichkeiten: die Langweilige, über die wir gekommen sind, führt über eine Asphaltstrasse um fast die ganz Halbinsel. Die Spannende, beginnt dort, wo die Asphaltstrasse endet und führt über einen Track der Küste entlang weiter in den Süden. Der Track beginnt bei einer Furt durch einen Fluss, den Jardy Creek, direkt am Strand. Ebendiese Furt sei aufgrund eines kürzlichen Unwetters nicht mehr passierbar, teilt uns der nette Herr beim Infocenter in Exmouth mit. Wir sehen uns die Sache trotzdem einmal an und prompt kommt ein Landcruiser von der anderen Seite her herangebraust und fährt sich erst einmal im Weichen Sand vor der Furt fest. Nach und nach tauchen weitere Leute auf. Einige, die wie wir am „Rekognoszieren“ sind, andere die einfach schauen möchten, ob es der Landcruiser durch die Furt schafft. So begann man, die seichteste Stelle für eine Querung zu suchen und bald stand fest, dass das Unterfangen grundsätzlich möglich ist. Es wäre wohl einfach ratsam, auf Ebbe zu warten. Als wir uns auf dem nahe gelegenen Parkplatz fertig machten um zurück zu unserem Campingplatz zu fahren, sahen wir den Landcruiser von der Furt her kommend auf uns zu fahren. Er hat es auch so geschafft, drei Stunden vor Ebbe.
An dem Tag, als wir die Halbinsel verlassen wollten, war Ebbe um ca. 7:30 am Morgen. Wir standen also früh auf und mussten von unserem Campingplatz aus erst einmal ca. 50 km in der Dämmerung auf der Asphaltstrasse bis zu der Furt fahren. Zu dieser Zeit sind die Kängurus immer noch aktiv. Zahlreiche standen einfach so mitten in der Strasse oder am Strassenrand herum. Viele davon suchten wohl einen Adrenalinkick, indem sie am Strassenrand standen und warteten, um dann unmittelbar vor unseren Motorrädern über die Strasse zu hüpfen. Uns bescherte dieses Verhalten auf jeden Fall einiges an Adrenalin. Als ob wir nicht schon genug nervös waren aufgrund der bevorstehenden Fluss-/Meerquerung.
Ohne Schaden an Tieren, Menschen und Maschinen kamen wir ungefähr zum Tiefstand des Wassers dort an. Die Wassertiefe würde uns also keine Probleme machen und der Untergrund war sandig, durch das Wasser also ziemlich fest. Wir fuhren uns ein, zweimal fest im losen Sand vor und nach der Furt, dann aber erreichten wir den eigentlichen Track, der aus stärker komprimiertem Sand bestand. Es ging nur langsam voran, da der Track eng und unübersichtlich war. Der Sand war von anderen Fahrzeugen stark verspurt, was zu einigen harmlosen Abgängen führte. So nah all der anderen Touristen, begegnete uns auf diesem Track innert Stunden nur ein einziges Fahrzeug. Nach und nach öffnete sich der Track und man konnte schneller fahren. In diesem Fall bedeutete dies auch, keine Abgänge mehr, da die Motorräder mit zunehmender Geschwindigkeit stabiler durch die Sand- Spurrillen fahren. Gegen Mittag schlugen wir unser Zelt nahe des Ningaloo Homesteads auf, nur eine Düne vom Strand entfernt und verbrachten den Rest des Tages dort. Auch hier waren wir wieder total alleine.
Vom Ningaloo Homesteads aus führt eine Piste zum Küstenhighway. Die Piste ist Breit, nicht so sandig und führt über eine Kuppe nach der anderen. Es macht unglaublich Spass dort zu fahren, die Motorräder werden immer wieder gaaanz leicht auf den Kuppen. Nachher ging es weiter nach Coralbay. Ein weiterer Touriort, den ich nach unseren Erfahrungen in Exmouth einfach ausgelassen hätte.. Da wir immer noch Wale sehen wollten, buchten wir eine Whalewatching Tour mit einem kleinen Boot. Dies war mit 125 AUD pro Person für uns halbwegs vertretbar und wir bekamen viele Buckelwale, in teilweise nur ca. 10m Distanz zum Boot, zu sehen.
Unsere nächste Tagesetappe führte uns in die Nähe von Carnarvon, wo wir wieder einsam am Strand übernachten konnten. Da es hier kein Riff gibt, knallen die Wellen direkt an die steile Küste und erzeugen durch Kanäle im Fels, beeindruckende Wasserfontänen. Zudem ist das Wasser in Küstennähe tief genug für die vorbeiziehenden Buckelwale und man kann sie vom Land aus beobachten! Das Wetter wurde allerdings nun langsam garstig. Nach einer stürmischen Nacht, bei der wir beide nicht gut geschlafen haben, fuhren wir noch ca. 60km auf einer Schotterstrasse der Küste entlang Richtung Norden, aber aufgrund von Schlafmangel und ständigem Wind kam nicht so richtig Freude dabei auf.
Auf der Rückfahrt fiel mir auf, dass Silvias Motorrad im Bereich des Federbeins etwas ölig war. Da ein leckendes Federbein ziemlich schnell zum Verlust der Dämpfung führt, werden wir das genau beobachten müssen. Das letzte, was wir wollen, ist plötzlich ohne Dämpfung inmitten einer Wellblechpiste zu stehen. In diesem Moment schaute die Sache aber noch nicht alarmierend aus und somit beschlossen wir unser nächstes Abenteuer abseits befestigter Strassen zu starten. Dieses führte uns erst einmal 120km Inland an einen Ort namens Gascoyne Junction.

 

1 Kommentar

  1. Sonja

    Hey ihr Zwei, da chunt mir doch einiges bekannt vor ? Bi det also au dure cho vor öppe 24 Jahr… lg us de Schwyz

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