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Mrz 05

Gen Süden!

Nachdem wir noch zwei Tage am See faulenzten, brachen wir auf Richtung Süden. In zwei Tagen fuhren wir auf Nebenstrassen nach Bukittinggi. Wir versuchten bewusst, so oft wie möglich vom „Sumatra Highway“ fern zu bleiben. Bald nach unserer Ankunft auf dieser Insel haben wir gemerkt, dass es keinen Spass macht dort zu fahren, da diese Strasse mit LKWs und Bussen überlastet ist. Die Nebenstrassen sind zwar in einem schlechteren Zustand, dafür ist hier an vielen Orten fast nichts los.. Am zweiten Tag überquerten wir den Äquator! Wieder einmal ein geographisches Highlight!

Bukittinggi ist ein bisschen touristisch, aber auffallen tut man als Europäer hier auf jeden Fall. Seit wir Bukkit Lawang verlassen haben, haben wir ausser unseren Irischen Freunden, keine „Westerner“ mehr gesehen. In der Nähe gibt es einen Kratersee namens Maninjau. Dort hin führt eine Strasse mit 44 engen Kehren. Stilfserjoch mässig. Viele lokale Touristen fahren dort mit ihren Motorrädern hin. Wir taten es ebenso und verbrachten eine Nacht am See. Bukittinggi selbst hat einen japanischen unterirdischen Bunker aus dem zweiten Weltkrieg zu bieten und man kann einen Ausflug machen zu einem nahe gelegenen Tal, namens „Harau Valley“.

Nachdem wir dies taten, suchten wir uns Bengkulu als unsere nächste grössere Station aus. Wir umfuhren Padang und unser erste Tagesetappe führte uns durch die Berge, wo viel Tee und Zimt angebaut wird. Es sieht ganz ähnlich aus, wie in den Cameron Highlands oder in Darjeeling, ausser, dass die Tourismusindustrie dieses Gebiet noch nicht für sich entdeckt hat. Es regnete fast den ganzen Tag und wir kamen nicht weit, da die überfluteten Strassen kein zügiges Fahren zuliessen. Wir übernachteten schliesslich in einem herunter gekommenen Hotel am Rande des Gunung Kerinci, Sumatras aktivstem Vulkan. Diesen konnten wir am nächsten Morgen zum ersten mal sehen. Nachdem sich die Regenwolken verzogen hatten, blieb nur noch die Aschewolke des Vulkans übrig.

Bald gab es eine Abzweigung, auf der man durch die Berge zum Meer fahren kann. Diese Strasse war ausnahmsweise in einem super Zustand und auch hier war kaum Verkehr. So erreichten wir nach einiger Zeit die Küste und folgten der Küstenstrasse. Es gab nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten und so wählten wir eine Pension, die in unserer Indonesischen GPS Karte (Navigasi) eingezeichnet war. Nach und nach füllte sich die Pension mit indonesischen Lastwagenfahrern, die den Weg von Padang nach Bengkulu nicht in einem Tag schaffen. Mit diesen verbrachten wir einen lustigen Abend, wobei sich ihr englischer und unser indonesischer Wortschatz dank des Google Übersetzers stetig verbesserte. Morgens traf man sich wieder zum Frühstück und die Trucker beobachteten uns, während dem Silvia ihr Motorrad startete und vom Hof fuhr. Ich hingegen musste meinen Töff zuerst rückwärts an den Trucks vorbei schieben. Nachdem dies geschafft war, bestieg ich mein Gefährt, drückte den Starterknopf und es passierte.. nichts. Einige peinliche und ratlose Augenblicke später wurde mir klar, dass das Problem sehr wahrscheinlich beim Starterknopf liegt. Ein bekanntes Problem bei meinem Modell (nicht, dass BMW einem darauf hinweisen würde, aber es gibt ja andere Quellen). Glücklicherweise hat Silvia, als sie in der Schweiz war, das entsprechende Ersatzteil noch besorgt. Kurze Zeit später war dieses montiert und siehe da, ich konnte mit halbwegs geretteter Ehre ebenfalls vom Hof fahren!

Am Nachmittag erreichten wir Bengkulu und nutzten den Rest des Tages, um die Umgebung zu erkunden. Da Silvias Telefon langsam den Geist aufgab, liess sie sich in einem Geschäft über die zahlreichen Smartphones informieren und kaufte schliesslich am nächsten Tag eines. Wieder einmal mussten zudem zahlreiche organisatorische Dinge erledigt werden, was den Rest des zweiten Tages in Bengkulu füllte.

Es erschien uns sinnvoll, weiterhin der Küste zu folgen und als Ziel für unsere Weiterfahrt wählten wir den Ort Krui, der bei Surfern beliebt zu sein scheint. Die 330km Strecke ergab eine super Tagesetappe. Immer wieder folgte die Strasse direkt der Küste und liess Blicke auf das Meer zu, dann ging es wieder ins Landesinnere, durch den Jungle, so dass keine Langeweile aufkam. Obwohl es viele Sandstrände gibt, ist auch dieses Gebiet touristisch überhaupt nicht erschlossen. Am späten Nachmittag erreichten wir Krui und suchten uns ein Zimmer in einem der Surfcamps direkt am Meer.

 

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