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Sep 22

Ladakh (9.9 – 13.9)

In Leh musste ich erst einmal eineinhalb Tage warten, bevor es weiterging. Ich hatte eine Tour im Ladakh Gebiet vor, die mir die Motorradfahrer aus Kargil empfahlen. Dazu brauchen Ausländer ein Permit, das vor Ort ausgestellt wird. Das Permit wird nur für Gruppen (min. zwei Personen) ausgestellt. Zuerst musste ich ein Reisebüro finden, das bereit war, mich mit einer anderen Person in eine Gruppe zu nehmen. Das war relativ einfach, beim zweiten Anlauf klappte es schon. Allerdings dauerte es dann fast einen ganzen Tag, bis ich das Permit abholen konnte. Einen weiteren halben Tag musste ich warten, da ein Marathon stattfand.

Um ca. 14:00 ging es aber dann los, auf einen Pass namens Khardung La, von den Indern als höchste per Motorfahrzeug befahrbare Strasse der Welt deklariert! In Tat und Wahrheit gibt es wohl in Tibet noch höhere Strassen und die Höhenangabe von 56xx stimmt auch nicht, es sind tatsächlich 5350m. Nichts desto trotz ist es die höchste für mich erreichbare Strasse und 5350m sind auch nicht ohne (das Foto von der Passhöhe mit dem entspr. Schild hat ja auch seinen Reiz).

Von der Passhöhe kann man zu Fuss noch einige Höhenmeter weiter auf einen kleinen Hügel aufsteigen. Schon das zügige, auf dem Motorrad stehende Fahren über die letzten km Schotterpiste war schon grenzwertig bezüglich der Sauerstoffversorgung. Nun ging fast gar nichts mehr. Alle paar Meter musste ich anhalten und Verschnaufen. Schliesslich erreichte ich den Hügel, nur um zu sehen, dass es dahinter einen noch höheren Hügel gäbe. Den liess ich dann aus..

Schnell ging es dann auf der anderen Seite wieder runter in das „Nubra“ Tal. Dort übernachtete ich in einer Ortschaft namens Diskit. Interessanterweise führte kurzzeitig ein Teil der Seidenstrasse durch das „Nubra“ Tal, weshalb es jetzt immer noch dort zweihöckrige Kamele gibt (leider habe ich kein Foto gemacht). Den folgenden Tag verbrachte ich mit einem Ausflug in das, nahe der pakistanischen Grenze gelegene, Turtuk. Der alte Teil der Ortschaft ist sehr schön auf einer kleinen Ebene oberhalb des Tals gelegen und die Aussicht ist spektakulär.

In diesem Teil der Welt ist es noch üblich, kurze Strecken per Anhalter zu Reisen. Schon bei der Hinfahrt nach Turtuk, rannte ein Soldat aus einer Kaserne auf mich zu und wollte einige km mitgenommen werden. Da ich das meiste Gepäck im Hotel gelassen hatte, war das kein Problem für mich. Auf dem Rückweg schossen zwei Jungs dann den Vogel ab. In Turtuk hielt mich einer davon an und fragte ob er mitkommen dürfe. Ich sagte „ja“, worauf er auf das Motorrad stieg. Nachdem er darauf war, begann sein Kollege auch, auf das Motorrad zu steigen! Ich versuchte zu erklären, dass da kein Platz mehr ist, die Alukoffer waren noch montiert. Er fand trotzdem welchen. Ich habe keine Ahnung wie, ich konnte mich nicht mehr Drehen, um nach zu schauen. Also fuhren wir zu dritt ca. 25km über Rumpelpisten und durch Wasserpfützen in die nächste Ortschaft..

Dort eingetroffen, traf ich einige indische Motorradfahrer mit „Royal Enfields“ wieder, die ich am Vortag am Khardung La schon getroffen hatte. Wir verabredeten uns, um am nächsten Tag die Strecke zum „Pangong“ See gemeinsam zu Fahren. Da es hiess, die Strecke sei in einem sehr schlechten Zustand, war ich froh darüber, nicht alleine Fahren zu müssen. So schlimm war der Zustand dann doch nicht und es gab keine Zwischenfälle fahrerischer oder technischer Natur. Nach einem lustigen Abend am Pangong See, fuhren wir am nächsten Tag über den „Chang la“ Pass wieder zurück auf dem „Manali – Leh“ Highway. Gleich beim Losfahren, gab es Probleme mit einer der Royal Enfields: sie stellte ab und zu einfach ab. Auf meine Frage, ob genügend Benzin im Tank sei, schaute der Fahrer nach und bejahte. Also fuhr man erst einmal weiter und hoffte auf Besserung bei warmem Motor. Diese blieb jedoch aus und als der Motor kurz darauf wieder ab stellte und sich nicht mehr starten liess, begann ich mit der Fehlersuche. Funke da, Vergaser leer, Benzinversorgung nicht ok, war nach kurzem meine Diagnose. Als wir dann den Tank gefüllt hatten, ging es plötzlich wieder 🙂 Nach dem Chang La, trennten sich dann unsere Wege. Für die Inder war die Fahrt bereits zu Ende, sie mussten ihre gemieteten Motorräder wieder abgeben. Ich fuhr noch 30km nordwärts wieder nach Leh, um im selben Guesthouse zu übernachten, in dem ich schon vorher war.

2 Kommentare

  1. Sonja

    Super Föteli..wieterhin gueti und Unfallfreihi Fahrt! Grüessli Sonja

  2. Patric Wyss

    Hoi Thomas
    Kannst Du Dich noch erinnern, wir haben uns auf dem Pamir getroffen, auf Eurem Rückweg nach Osch (nach Sylvias Unfall).
    Ich bin momentan an einer Ladakh-Tour am planen und habe mal wieder Deinen Blog gelesen.

    Es ist immer wieder eine Freude Deine Beiträge zu lesen.

    LG
    Patric

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